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Blutdrucksenker können Ohnmacht bei Hitze begünstigen

03.07.2015  11:05 Uhr

Von Verena Arzbach / Unter der Einnahme von Antihypertensiva können Patienten leichter unter orthostatischer Hypotonie und Ohnmachtsanfällen, sogenannten Synkopen, leiden – besonders bei heißem und trockenem Klima. Sommer-Synkopen-Syndrom lautet der Fachbegriff hierfür, den US-amerikanische Wissenschaftler geprägt haben.

Forscher um Jennifer Juxiang Huang von der Universität von Arizona haben in einer aktuell veröffentlichten Studie Daten von 834 Patienten aus der Sonora-Wüste gesammelt, die in einem Zeitraum von drei Jahren Synkopen erlitten hatten. 

477 Fälle ereigneten sich im Sommer, 357 in den Wintermonaten. Patienten, die antihypertensive Medikamente einnahmen, waren im Sommer mit 41 Prozent deutlich häufiger von Synkopen als Folge einer Dehydratation betroffen als im Winter mit 29 Prozent. Dies war allerdings unabhängig davon, welche und wie viele Medikamente sie einnahmen. Die Studienautoren raten Ärzten, die Dosis blutdrucksenkender Medikamente bei Patienten, die in heißen, trockenen Klima­zonen wohnen, vorsichtig zu reduzieren, besonders im Sommer.

Auch hierzulande könnte Hitze das Auftreten von Synkopen begünstigen. Verantwortlich dafür können auch zu geringe Trinkmengen und eine daraus folgende Dehydratation sein. PTA und Apotheker sollten vor allem ältere Kunden bei heißem Wetter darauf hinweisen, auch bei fehlendem Durstgefühl ausreichend zu trinken. Ihre Medikation sollten Patienten ohne Rücksprache mit dem Arzt aber keinesfalls ändern. /

Quelle: The American Journal of Medicine