Verringertes Demenzrisiko durch PPI |
14.07.2017 12:09 Uhr |
Die Einnahme von Protonenpumpen-Inhibitoren (PPI) trägt nicht zu einem erhöhten Demenz-Risiko bei. Das berichten US-amerikanische Wissenschaftler im Fachjournal »Journal of the American Geriatrics Society«. Dieses Ergebnis widerspricht zwei kürzlich erschienenen deutschen Studien. Diese hatten nahegelegt, dass Patienten, die Säureblocker einnehmen, womöglich häufiger an Demenz erkranken.
Ein Forscherteam um Dr. Felicia Goldstein von der Emory University in Atlanta hat diese Ergebnisse nun relativiert. Die Wissenschaftler untersuchten in einer Studie Daten von 10 486 Personen, die älter als 50 Jahre waren und keine oder nur leichte kognitive Beeinträchtigungen hatten. Im Zeitraum von 2005 bis 2015 nahmen 884 Studienteilnehmer dauerhaft und 1925 gelegentlich Säureblocker ein.
In dieser Untersuchung senkte die Einnahme der PPI sogar die Wahrscheinlichkeit, an Demenz zu erkranken: Patienten, die keine kognitiven Einschränkungen hatten, wiesen bei kontinuierlicher PPI-Einnahme ein um 22 Prozent und bei gelegentlicher Einnahme um 18 Prozent geringeres Demenzrisiko auf als die Vergleichsgruppe, die keine PPI einnahm. Auch für Patienten, die zu Studienbeginn leichte kognitive Störungen vorwiesen, war die Einnahme von PPI vorteilhaft. Das Risiko einer Verschlimmerung der Symptome war bei dauerhafter PPI-Einnahme um 16 Prozent, bei gelegentlicher Einnahme um 18 Prozent geringer als bei Patienten, die keine Säureblocker einnahmen.
Da es sich allerdings bei den vorliegenden Studien lediglich um beobachtende Studien handelt, ist eine eindeutige Aussage, ob PPI eine Demenz fördern oder verhindern, nicht möglich. (cw)