Zum Beispiel Betadorm®-D, Emesan®, Hevert-Dorm, Moradorm® Nachtruhe, Sediat®, Vivinox® Sleep (stark)
Indikation
Kurzzeitbehandlung von Schlafstörungen bei Erwachsenen, Übelkeit, Erbrechen und Reisekrankheit (nur Emesan)
Dosierung/Anwendung
Schlafstörungen:
- 25 bis 50 mg 30 Minuten vor dem Schlafengehen mit etwas Wasser einnehmen
- Anschließend sollte eine ausreichende Schlafdauer von 7 bis 8 Stunden möglich sein
- So kurz wie möglich anwenden, nicht länger als 2 Wochen
Übelkeit:
- Kinder ab 12 und Erwachsene: 50 mg, Kinder von 6 bis 12 Jahre: 25 mg Einzeldosis bei Bedarf beziehungsweise zur Vorbeugung der Reisekrankheit 30 Minuten vor Reiseantritt
- Patienten mit eingeschränkter Leber- oder Nierenfunktion sollten reduzierte Dosen bekommen
- Auch bei älteren oder geschwächten Patienten soll die Dosis wenn erforderlich angepasst werden
Kontraindikationen/Warnhinweise
- Bei Kindern und Kleinkindern Gefahr der Überdosierung, insbesondere bei Kindern unter 3 Jahren lebensbedrohlich. Bei Verdacht auf Überdosierung/ Vergiftung sofort einen Arzt verständigen
- Nicht bei: akutem Asthma bronchiale, Engwinkelglaukom, Phäochromozytom, Prostatahyperplasie mit Restharnbildung, Epilepsie, Hypokaliämie, Hypomagnesiämie, Bradykardie, angeborenem langem QT-Syndrom, koronarer Herzkrankheit, Erregungsleitungsstörungen, Arrythmien
- Vorsicht bei: eingeschränkter Leber- oder Nierenfunktion, COPD oder Asthma bronchiale, Patienten mit einer Verengung im Bereich des Magenausganges (Pylorusstenose) oder einer chronischen Funktionsstörung der Speiseröhre (Achalasie der Kardia)
Nebenwirkungen
- Häufig, besonders zu Beginn der Behandlung: Schläfrigkeit, Benommenheit, Konzentrationsstörungen, Muskelschwäche, Schwindel, Kopfschmerzen, paradoxe Reaktionen wie Erregung, Angstzustände, Ruhelosigkeit, Nervosität, Schlafstörungen, Zittern
- Magen-Darm-Beschwerden wie Übelkeit, Erbrechen, Durchfall
- Anticholinerge Effekte wie Mundtrockenheit, Verstopfung, Sodbrennen, Sehstörungen, Beschwerden beim Wasserlassen
Wechselwirkungen
- Nicht zusammen mit Monoaminoxidase (MAO)-Hemmern: schwere Nebenwirkungen möglich
- Zentral dämpfende Arzneimittel (Psychopharmaka, Hypnotika, Sedativa, Analgetika, Narkotika): gegenseitige Verstärkung der Wirkung möglich
- Stoffe mit anticholinerger Wirkung, (zum Beispiel Atropin, Biperiden, trizyklische Antidepressiva, MAO-Hemmer): Wirkung von Diphenhydramin kann verstärkt werden
- Arzneimittel, die ebenfalls das QT-Intervall verlängern (z. B. Antiarrhythmika Klasse IA oder III, Antibiotika, Malaria-Mittel, Antihistaminika, Neuroleptika) oder zu Hypokaliämie führen: keine gleichzeitige Anwendung
- Blutdrucksenkende Arzneimittel: verstärkte Müdigkeit möglich
- Nicht zusammen mit Alkohol: kann Wirkung von Dimenhydrinat verändern und verstärken, auch die Fahrtüchtigkeit und die Fähigkeit, Maschinen zu bedienen, werden beeinträchtigt
Schwangerschaft/Stillzeit
- Es gibt zahlreiche Studien, die kein erhöhtes Fehlbildungsrisiko zeigen.
- Antihistaminika der 1. und 2. Generation sind als Gruppe sehr gut untersucht; zwei großen Metaanalysen fanden keine erhöhten vorgeburtlichen Risiken.
- Diphenhydramin kann während der gesamten Schwangerschaft eingesetzt werden. Im dritten Trimenon ist es bei vorzeitiger Wehentätigkeit zu meiden, da es auf den Uterus kontraktionsfördernd wirken kann.
- In der Stillzeit sind Einzelgaben von Diphenhydramin akzeptabel, es gibt aber besser untersuchte Alternativen.