PTA-Forum online
OTC-Beratungscheck

Bisacodyl

27.08.2018  11:57 Uhr

Kontraindikationen, Neben- und Wechselwirkungen: OTC-Arzneimittel sind nicht weniger beratungsintensiv als verschreibungspflichtige. In der Serie »OTC-Beratungscheck« fasst PTA-Forum die wichtigsten Hinweise zu einem aus­­gewählten OTC-Präparat für die Beratung übersichtlich ­zu­sammen. Dieses Mal: das Laxans Bisacodyl

Arzneistoffgruppe

Laxantia

Präparate

Zum Beispiel Bekunis Dragees Bisacodyl 5 mg, Dulcolax® Dragees und Suppositorien, Mediolax® Tabletten, Tirgon® Tabletten

Indikation

Bei Obstipation, bei Erkrankungen, die eine erleichterte Defäkation erfordern, zur Darmentleerung bei diagnostischen und therapeutischen Eingriffen am Darm.

Dosierung/Anwendung

Nicht täglich, nicht langfristig anwenden.

Dragees/Tabletten:

  • Erwachsene, Kinder ab 10 Jahre: 5 bis 10 mg abends; Kinder von 2 bis 10 nur nach ärztlicher Anweisung
  • Mit der niedrigsten Dosierung beginnen
  • Unzerkaut mit reichlich Flüssigkeit (vorzugsweise Wasser, keine Milch) einnehmen. Nach circa 6 bis 12 Stunden entleert sich der Darm.

Suppositorien:

  • Erwachsene und Kinder über 10 Jahre: 10 mg (1 Zäpfchen)
  • Wirkeintritt 15 bis 30 Minuten nach Einführen des Zäpfchens

Kontraindikationen/Warnhinweise

Nicht bei:

  • Darmobstruktion, Ileus oder akuten Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes (z. B. entzündliche Erkran­kungen, akute Appendizitis)
  • starken Bauchschmerzen im Zusammenhang mit Übelkeit oder Erbrechen, die Zeichen einer schweren Erkrankung sein können
  • Kindern unter 2 Jahren
  • Störungen des Wasser- und Elektrolythaushaltes

Vorsicht bei niereninsuffizienten oder älteren Patienten: Ein erhöhter intestinaler Flüssigkeitsverlust kann zu Dehydratisierung (Anzeichen Durst, Oligurie) führen.

Nebenwirkungen

  • am häufigsten Bauchschmerzen und Diarrhö
  • Bei unsachgemäßer Anwendung (zu lange, zu hohe Dosis): Verlust von Wasser, Kalium und anderen Elektrolyten möglich. Das kann zu Störungen der Herzfunktion und zu Muskelschwäche führen

Wechselwirkungen

Bei gleichzeitiger Anwendung von Diuretika oder Corticosteroiden: Bei übermäßigem Gebrauch von Bisacodyl erhöht sich das Risiko von Elektrolytverschiebungen. Das kann die Empfindlichkeit gegenüber Herzglykosiden erhöhen.

Milch und Antazida frühestens eine halbe Stunde nach Bisacodylein­­nahme zu sich nehmen.

Schwangerschaft/Stillzeit

Bisherige Beobachtungen sprechen gegen ein teratogenes und feto­toxisches Risiko. Bisacodyl kann gelegentlich und kurzfristig in der Schwangerschaft eingesetzt werden, wenn die Obstipation medikamen­tös behandelt werden muss und Füll- oder Quellstoffe wie Lactulose oder Macrogol nicht ausreichen.

Laut vorliegenden Untersuchungen kann unter der Therapie mit Bisacodyl ohne Einschränkungen gestillt werden.

Hinweis: Der Beratungscheck zeigt eine Aus­­wahl an Arzneimittelinfor­mationen. Es besteht kein Anspruch auf Voll­ständigkeit. Weiter­­führende In­­for­mationen finden Sie unter anderem in den ent­sprechenden Fachinfor­­mationen, der Roten Liste sowie auf www.embryotox.de

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