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Dreifach-Kombi gegen hohen Blutdruck

27.08.2018  11:58 Uhr

Eine neue, niedrig dosierte fixe Dreifach-Kombination soll als Erstbehandlung den Bluthochdruck schneller und wirksamer senken als die bisherige Standardtherapie. Das zumindest glauben Forscher, die Erfolg und Sicherheit der Wirkstoff-Kombination in einer Studie getestet haben.

Die Dreifach-Kombi senkte bei 70 Prozent der Studienteilnehmer den Blutdruck nachweislich, während dies mit der herkömmlichen Standardbehandlung nur bei etwas mehr als der Hälfte der Probanden gelang.

An der Studie hatten 700 Patienten aus Sri Lanka mit einem Alter von durchschnittlich 56 Jahren und einem Blutdruck von 154/90 mmHg teilgenommen, die zuvor keine Therapie erhalten hatten. Mit der Dreier-Kombi verbesserte sich der Blutdruck bei einem deutlich höheren Anteil der Patienten auf 140/90 oder niedriger als unter Standardbehandlung, wobei das Therapieziel von Dia­betikern und Nierenkranken bei 130/80 gelegen habe, berichten die Forscher in der Fachzeitschrift »JAMA«. Ihre Ergebnisse seien ein wichtiger Fortschritt, der zeige, dass die Dreifach-Kombi nicht nur effektiver sei, sondern auch sicher, sagt Dr. Ruth Webster vom The George Institute for Global Health in Australien.

In ihrem neuen Ansatz hatten die Wissenschaftler 20 mg Telmisartan, 2,5 mg Amlodipin und 12,5 mg Chlor­thalidon in einer einzigen Arzneiform kombiniert, was der halben Dosis der Normaldosierung entspricht. Sie hatten das Medikament schon in einem sehr frühen Stadium zur Therapie von Bluthochdruck verordnet.

Normalerweise begännen Patienten die Behandlung mit nur einem Medikament und einer sehr geringen Dosierung­, dem mit der Zeit wenn nötig weitere Arzneistoffe zugefügt würden und deren Dosis gesteigert werde­, um die Therapieziele zu erreichen, so die Forscher. Das erfordere eine regelmäßige ärztliche Kontrolle, um die Therapie entsprechend anzupassen. »Das ist nicht nur zeitintensiv, sondern auch teuer«, sagt Webster. Darüber hinaus empfänden viele Patienten den Prozess zu kom­pliziert und hielten sich nicht daran. Die Kombi-Tablette könnte die Therapie für Patienten und Ärzte daher deutlich­ erleichtern, so die Hoffnung der Forscher. (hh/dh)