Sommerempfang in Nordrhein |
26.09.2016 11:28 Uhr |
Von Bettina Schwarz / Wieder einmal hatte der Apothekerverband Nordrhein Ende August zum Sommerempfang geladen. Auch Vertreter des BVpta waren der Einladung gefolgt.
In seiner Begrüßungsrede ging Thomas Preis, Vorsitzender des Apothekerverbandes Nordrhein, auf die Probleme ein, die die Apothekerschaft derzeit umtreiben. So forderte er die komplette Abschaffung exklusiver Ausschreibungen, da diese einen Versorgungsnotstand hervorrufen könnten. Des Weiteren wies er darauf hin, dass die Honorierung der Rezeptur-Herstellung zu wünschen übrig lässt, und prangerte den Präqualifizierungsnachweis der Apotheker an, den diese zur Versorgung der Patienten mit Hilfsmitteln vorweisen müssen. Dies sei ein Unding und es wäre verständlich, dass aufgrund dieser Vorgabe noch mehr Kollegen, vor allen Dingen in ländlichen Gebieten, aus dieser Versorgung ausstiegen.
Wahlprüfsteine formuliert
Preis forderte von der nächsten Bundesregierung ein klares JA zum Fremd-und Mehrbesitzverbot, zum einheitlichen Apothekenabgabepreis und zur freien Apothekenwahl der Patienten/Kunden. Auch sprach er sich für den Fortbestand der Apothekenpflicht (vieler Medikamente) aus. »So etwas nennt man auch Wahlprüfsteine«, ergänzte Preis.
Birgit Naase, Ministerialdirigentin im BMG, ging in ihrem Statement auf die Honorierung der Rezepturen und der Dokumentation der BTM ein: Hier gäbe es für Apotheken ein Plus von 100 Millionen Euro. Darüber hinaus sprach sie ein anderes, von Preis ausgespartes Thema an: Lieferengpässe! Hier sei die pharmazeutische Kompetenz der Apotheker gefragt. Naase versicherte, das BMG setze auf die Zusammenarbeit von Ärzten und Apothekern.
Im Anschluss an die politischen Statements ergab sich wie in den Jahren zuvor die Möglichkeit, mit den verschiedenen »Playern« im Gesundheitswesen zu diskutieren. Die Vertreterinnen des Bundesverband Pharmazeutisch-technischer AssistentInnen (BVpta) hatten im Vorfeld schon die Gelegenheit, mit der Ministerialdirigentin über die Novellierung des PTA-Berufes zu sprechen und ihre Sichtweise darzulegen. Während des Empfangs wurden nun in Gesprächen mit verschiedenen PTA-Schulvertretern, aber auch mit Bundestagsabgeordneten »alte Kontakte« aufgefrischt.
Alles in allem nutzten die BVpta-Vertreterinnen das wichtige Zusammentreffen, um sich in ungezwungener Atmosphäre mit anderen Gästen über die verschiedenen Probleme des Berufsalltages einer PTA auszutauschen. /
Sabine Pfeiffer, erste Vorsitzende des BVpta, Angelika Gregor, BVpta-Vorstandsmitglied, Prof. Dr. Susanne Schwalen, geschäftsführende Ärztin der Ärztekammer Nordhein und Doris Schönwald, stellvertretende Vorsitzende des Apothekerverbands Nordrhein (von links)
Foto: AVNR