Ambroxol |
28.09.2017 13:55 Uhr |
Kontraindikationen, Neben- und Wechselwirkungen: OTC-Arzneimittel sind nicht weniger beratungsintensiv als verschreibungspflichtige. In der Serie »OTC-Beratungscheck« fasst PTA-Forum die wichtigsten Hinweise zu einem ausgewählten OTC-Präparat für die Beratung übersichtlich zusammen. Dieses Mal: Ambroxol.
Arzneistoffgruppe
Expektoranz
lokales Anästhetikum
Präparate
Schleimlöser:
Zum Beispiel Mucosolvan®, Pädiamuc®, Wick® Schleimlöser, Ambroxol AL;
Darreichungsformen als Saft, Tropfen, Tabletten, Retardtabletten, Lutschtabletten, Brausetabletten, Inhalationslösung; Lindoxyl® K als Zäpfchen
Halsschmerztabletten: Mucoangin®
Indikation
Zur schleimlösenden Therapie bei akuten und chronischen Atemwegserkrankungen, die mit einer Störung von Schleimbildung und -transport einhergehen.
Zur Schmerzlinderung von akuten Halsschmerzen.
Dosierung/Anwendung
Schleimlöser:
Kinder bis zwei Jahre: zweimal täglich 7,5 mg;
Kinder von zwei bis fünf Jahren: dreimal täglich 7,5mg;
Kinder von sechs bis zwölf Jahren: zwei- bis dreimal täglich 15mg;
Jugendliche ab zwölf Jahren und Erwachsene: in den ersten 2 bis 3 Tagen dreimal täglich 30mg, danach zweimal täglich 30mg.
Ambroxol kann zu oder unabhängig von einer Mahlzeit eingenommen werden. Die Einnahme sollte ohne ärztlichen Rat nicht länger als vier bis fünf Tage erfolgen.
Ambroxol Inhalationslösung darf, je nach Hersteller, bei Kindern unter zwei oder unter sechs Jahren nur nach ärztlicher Anweisung angewendet werden.
Ambroxol Zäpfchen sollen bei Kindern unter zwei Jahren nur nach ärztlicher Anweisung angewendet werden.
Halsschmerztabletten:
Erwachsene und Jugendliche ab 12 Jahre können bis zu sechs Tabletten täglich lutschen. Sollten die Beschwerden länger als drei Tage andauern oder hohes Fieber auftreten, sollten sich die Patienten an einen Arzt wenden.
Foto: iStock/studiocasper
Kontraindikationen/Warnhinweise
Bei gestörter Bronchomotorik oder bei größeren Sekretmengen sollte Ambroxol auf Grund der Gefahr eines möglichen Sekretstaus nur unter besonderer Vorsicht verwendet werden.
Liegt eine Nieren- oder Lebererkrankungen vor, darf Ambroxol nur mit besonderer Vorsicht eingenommen werden. Keine Anwendung bei Überempfindlichkeit gegen Ambroxol
Nebenwirkungen
Gelegentlich: Übelkeit, Bauchschmerzen oder Erbrechen
Selten: Überempfindlichkeitsreaktionen, wie zum Beispiel Hautausschlag, Atemnot oder Fieber
Wechselwirkungen
In Kombination mit einem Hustenstiller kann es durch den eingeschränkten Hustenreflex zu einem gefährlichen Sekretstau kommen.
Schwangerschaft/Stillzeit
Ambroxol passiert die Placentaschranke und geht in die Muttermilch über. Es liegen keine ausreichenden Daten zur sicheren Verwendung vor. Es sollte deshalb nur unter sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung eingenommen werden. Tierversuche ergaben keinen Hinweis auf eine teratogene Wirkung. Laut www.embryotox.de kann Ambroxol in Schwangerschaft und Stillzeit verwendet werden, wenn Inhalationsbehandlung und Flüssigkeitszufuhr keine ausreichende Wirkung zeigen.
Hinweis: Der Beratungscheck zeigt eine Auswahl an Arzneimittelinformationen. Es besteht kein Anspruch auf Vollständigkeit. Weiterführende Informationen finden Sie unter anderem in den entsprechenden Fachinformationen, der Roten Liste sowie auf www.embryotox.de.