Mehr Symptome im Winter als im Sommer |
26.09.2018 11:26 Uhr |
Foto: Getty Images/Fred Wagner
Ältere Menschen können sich im Spätsommer und Herbst besser konzentrieren und besser denken als im Winter oder Frühling. Das zeigte eine kürzlich im Fachmagazin »PLOS Medicine« veröffentlichte Studie der University of Toronto und des Rush University Medical Center in Chicago.
Die Wissenschaftler um Dr. Andrew Lim hatten die Daten von 3353 Patienten mit und ohne Demenz aus fünf verschiedenen Beobachtungsstudien untersucht.
Der jahreszeitliche Unterschied der kognitiven Leistungen war vergleichbar mit einem Altersunterschied von 4,8 Jahren, berichteten die Forscher. Des Weiteren erfüllten im Winter und Frühling 1,31-mal mehr Patienten die Testkriterien, welche milde kognitive Einschränkungen oder eine Demenz diagnostizierten, als in der anderen Jahreshälfte. Diese Untersuchungsergebnisse blieben auch dann bestehen, wenn die Wissenschaftler Störfaktoren wie depressive Symptome, Schlaf, körperliche Aktivität oder Schilddrüsenstatus berücksichtigten. Die Forscher konnten außerdem zeigen, dass die Saisonalität Einfluss auf verschiedene Alzheimer-assoziierte Proteine in der zerebrospinalen Flüssigkeit und auf die Expression einiger Gene im Gehirn hat.
Diese Erkenntnisse können die Diagnose von Demenz verbessern und eröffnen einen Einblick in mögliche zu Grunde liegende Mechanismen der Alzheimerkrankheit. (cw)