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Stillzeit

Nahrungsergänzungsmittel oft zu hoch dosiert

13.10.2017  14:47 Uhr

Nahrungsergänzungsmittel für Stillende sind oft überdosiert und meistens unnötig. Zu diesem Fazit kommt die Verbraucherzentrale Hamburg nach der Analyse von 14 verschiedenen Kombipräparaten, von denen sich die meisten sowohl an Schwangere als auch an Stillende richten – »obwohl in diesen Lebensphasen ein ganz unterschiedlicher Nährstoffbedarf besteht«, kritisiert die Verbraucherzentrale.

Neun Produkte überschritten die Höchstmengen- Empfehlungen für Selen, Zink oder Folsäure, teils um die doppelte bis vierfache Menge. Daneben enthielten einige Präparate auch nicht empfohlene Supplemente wie Kupfer, Mangan und Eisen. Letzteres sollte nur bei individuell diagnostiziertem Eisenmangel substituiert werden. Ebenso sei das häufig enthaltene Vitamin D nur bei einem nachgewiesenen Mangel sinnvoll.

Die Vielfalt an Supplementen erschwere Frauen den Überblick. Die Verbraucher­schützer kritisieren vor allem die oft verwirrenden Werbeaussagen auf den Packungen, zum Beispiel »für Sie, Ihr Baby und die Umwelt!« oder »Die enthaltenen Nährstoffe decken den erhöhten Bedarf bei Kinderwunsch, in der Schwangerschaft und Stillzeit. Der erhöhte Bedarf kann auch durch eine ausgewogene und abwechslungsreiche Ernährung gedeckt werden«.

Eine spezielle Diät wird Stillenden nicht empfohlen. Sie sollten sich abwechs­lungs­reich und ausgewogen ernähren und auf ihr Hungergefühl hören, raten die »Frauenärzte im Netz«. Der Energiebe­darf der Mutter steigt, wenn sie ihr Baby voll stillt, um etwa 630 kcal pro Tag. Die vorsorgliche Einnahme von Vitaminen, Fluorid oder Jod sollte in Abstimmung mit dem Arzt erfolgen. (PZ/dh)

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