Forscher entdecken Ursache der Narkolepsie |
09.10.2018 |
Wissenschaftler haben erstmals nachgewiesen, dass die Schlafkrankheit Narkolepsie eine Autoimmunerkrankung ist.
In der Fachzeitschrift »Nature« berichtet ein internationales Forscherteam um Dr. Daniela Latorre von der Università della Svizzera italiana in Bellinzona in der Schweiz, dass autoreaktive T-Zellen für die ungewollten Schlafattacken verantwortlich sind.
Illustration: Shutterstock/MaryValery
Die Narkolepsie ist eine seltene, chronische Erkrankung. Die Betroffenen schlafen zum Teil plötzlich ein, und ihre Haltemuskulatur erschlafft. Verursacht wird die Krankheit durch den Verlust von Neuronen, die im Gehirn das Protein Hypocretin produzieren. Dieses Protein reguliert das Schlaf- und Wach- und das Ernährungsverhalten sowie Emotionen.
Wissenschaftler vermuteten schon länger, dass eine autoimmune Reaktion für den Verlust der Hypocretin-produzierenden Nervenzellen verantwortlich ist. Die aktuellen Untersuchungen konnten erstmals zeigen, dass T-Zellen mit Hypocretin und einem anderen Protein, das in den Hypocretin-Neuronen produziert wird, reagieren und Entzündungen hervorrufen. Die Nervenzellen gehen dadurch zugrunde.
Die Erkenntnisse eröffneten neue Möglichkeiten für eine frühe Diagnose und die Behandlung der stark einschränkenden Krankheit, heißt es in einer Pressemitteilung der Universität Bern. »Wenn wir autoreaktive T-Zellen in frühen Stadien blockieren, können wir möglicherweise den neuronalen Verlust begrenzen und das Fortschreiten der Krankheit verhindern«, so Professor Federica Sallusto vom Institut für Forschung in Biomedizin in Bellinzona. (cw)