Xylometazolin |
01.11.2017 10:52 Uhr |
Kontraindikationen, Neben- und Wechselwirkungen: OTC-Arzneimittel sind nicht weniger beratungsintensiv als verschreibungspflichtige. In der Serie »OTC-Beratungscheck« fasst PTA-Forum die wichtigsten Hinweise zu einem ausgewählten OTC-Präparat für die Beratung übersichtlich zusammen. Diesmal sind Rhinologika mit dem vasokonstriktorisch wirksamen Xylometazolin an der Reihe.
Arzneistoffgruppe
α-Sympathomimetika
Präparate
Nasenspray, Nasentropfen
Beispiele: Hysan® Schnupfenspray, Nasic®, Olynth®, Otriven® gegen Schnupfen, Schnupfen Endrine®, Snup®
Indikation
Abschwellen der Nasenschleimhaut bei Schnupfen, allergischer Rhinitis und vasomotorischer Rhinitis (chronischer, nicht-allergischer und nicht-infektiöser Schnupfen); zur Erleichterung des Sekretabflusses bei Entzündungen der Nasennebenhöhlen sowie bei Entzündung der Schleimhaut des Tubenmittelohrs in Verbindung mit Schnupfen
Dosierung/Anwendung
Erwachsene und Schulkinder > 6 Jahre: 0,1 % Lösung
Kleinkinder (2–6 Jahre): 0,05 %
Säuglinge und Kleinkinder (< 2 Jahre): 0,025 %
Jeweils bis zu 3x täglich 1 Sprühstoß beziehungsweise 1 bis 2 Tropfen in jede Nasenöffnung
Nicht länger als 7 Tage anwenden
Kontraindikationen/Warnhinweise
Nicht bei trockener Entzündung der Nasenschleimhaut (Rhinitis sicca);
nicht nach operativer Entfernung der Hirnanhangsdrüse durch die Nase (transsphenoidale Hypophysektomie) oder anderen operativen Eingriffen, die die Hirnhaut freilegen;
nur nach sorgfältiger Nutzen-/Risiko-Abwägung bei:
Bei längerer Anwendung und Überdosierung abschwellender Rhinologika kann deren Wirkung nachlassen. Bei Missbrauch kann eine reaktive Hyperämie (verstärkte Durchblutung) der Nasenschleimhaut (Rhinitis medicamentosa) oder eine Atrophie (Gewebeschwund) der Schleimhaut auftreten.
Nebenwirkungen
Häufig: Brennen oder Trockenheit der Nasenschleimhaut, Niesen
Gelegentlich: Überempfindlichkeitsreaktionen, Angioödem, Hautausschlag, Juckreiz, nach Abklingen der Wirkung verstärkte Schleimhautschwellung, Nasenbluten
Wechselwirkungen
In Kombination mit trizyklischen Antidepressiva, MAO-Hemmern vom Tranylcypromin-Typ und blutdrucksteigernden Arzneimitteln: Blutdruckerhöhung möglich
Schwangerschaft/Stillzeit
Keine Hinweise auf teratogene Wirkung oder fetotoxische Effekte bei normaler Dosierung. Eine indikationsgerechte, kurzzeitige Anwendung in therapeutischer Dosierung ist während der gesamten Schwangerschaft möglich.
Daten zum Übergang in die Muttermilch gibt es nicht. Wegen lokaler Anwendung und der geringen resorbierten Menge wird aber mit einem geringen Übergang in die Muttermilch gerechnet.
Bei entsprechender Indikation ist die Anwendung in üblicher Dosierung auch in der Stillzeit kurzzeitig möglich.
Hinweis: Der Beratungscheck zeigt eine Auswahl an Arzneimittelinformationen. Es besteht kein Anspruch auf Vollständigkeit. Weiterführende Informationen finden Sie unter anderem in den entsprechenden Fachinformationen, der Roten Liste sowie auf www.embryotox.de.