Der Minister und die PTA-Ausbildung |
30.10.2018 12:14 Uhr |
Sigrid Joachimsthaler / Spannende Oktobertage in München: Zur Eröffnung des Deutschen Apothekertages (DAT) war Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) angereist. Im Gepäck: seine Ideen für den Apothekenbereich – inklusive des PTA-Berufes. Schnell soll es jetzt gehen! Doch Spahns inhaltliche Aussagen blieben vage.
Der Minister wollte keine Zusage für die Umsetzung des Rx-Versandverbotes machen, hatte aber auch keine klare Alternative für die Apothekenhonorierung dabei. So blieb offen, wie die deutschen Apotheken künftig wieder »gleich lange Spieße« im Vergleich zu den ausländischen Versandapotheken bekommen sollen. Trotzdem soll schon nach sechs bis sieben Monaten das Gesetzgebungsverfahren laufen. Das ist ehrgeizig! Für die PTA wird es laut Spahn in einem »überarbeiteten« Berufsbild mehr um die Beratung gehen und weniger um die Herstellung. Das Schulgeld soll abgeschafft werden, doch sei dies komplizierter als bei der Pflege. Deshalb war hier auch von einem Zeithorizont von ein bis zwei Jahren die Rede.
Foto: iStock/sanjeri
Das Thema PTA-Ausbildung stand zwei Tage später noch einmal beim DAT zur Diskussion: Neben einem sehr offen formulierten Antrag der Apothekerkammer Nordrhein wurde auch ein Ad-hoc-Antrag von Adexa-Delegierten vorgetragen, bei dem eine von 24 auf 30 Monate verlängerte Fachschulzeit gefordert wurde. Die Mehrheit der Delegierten wollte sich aber auf keine konkreten Reformpläne festlegen. So blieb es bei einem allgemeinen Lippenbekenntnis der Apothekerschaft, sich für ein »zukunftsweisendes und fachlich qualifiziertes PTA-Berufsbild« einzusetzen. Adexa wird sich aber weiter für die Interessen der Berufsgruppe der PTA beim Gesundheitsministerium einsetzen. Und dazu gehört, wie zwei Umfragen mit jeweils rund 900 Teilnehmerinnen gezeigt haben, eben gerade auch die Verlängerung der schulischen Ausbildung.
PKA vom Aussterben bedroht?
Ein weiterer Ad-hoc-Antrag von Adexa-Delegierten zum Berufsbild PKA wurde positiv beschieden: Kammern und Verbände sollen ihr Engagement verstärken, um mehr PKA-Nachwuchs zu werben und wieder mehr Ausbildungsplätze zu schaffen. Ziel von Adexa ist es, die Berufsgruppe insgesamt durch mehr Wertschätzung und bessere Vergütung vor dem »Aussterben« zu bewahren. Entsprechende Plakate hingen auch am Adexa-Messestand aus.
Dort sorgte Adexas Messechefin Minou Hansen zusammen mit ihrem Team für einen guten Mix aus Information und Aktionen. Zusammen mit den Adexa-Vorständen Andreas May und Tanja Kratt zog sie ein rundum positives Fazit: »Wir bedanken uns bei allen ehrenamtlich Aktiven, die zum Gelingen des Messeauftritts beigetragen haben. Und ebenso bei allen berufspolitisch engagierten Delegierten aus den Reihen der Adexa-Mitglieder und denjenigen, die die beiden von Adexa initiierten Anträge unterstützt haben!« /