Fortbildung zum Thema Rheuma |
14.11.2017 10:51 Uhr |
Von Sabrina Rössle / Bereits zum 25. Mal fand am 16. Oktober 2017 in der PTA-Schule in Ellwangen eine Fortbildung statt, an der vor allem ehemalige Schülerinnen gerne teilnehmen. In diesem Jahr hat sich die Fortbildung dem Thema Rheuma gewidmet.
Antirheumatika begegnen uns bei der Arbeit täglich – sie gehören zu den am meisten verordneten Arzneimitteln. Rheuma trifft alte Menschen ebenso wie junge und sogar Kinder. Doch was genau verbirgt sich hinter Rheuma?
Am Vormittag hat Rebecca Wenzel von der AOK Baden Württemberg einen umfangreichen Überblick gegeben. Rheuma ist keine definierte Krankheit, sondern umfasst eine Vielzahl von Erkrankungen, bei denen die Funktionen des Bewegungsapparates eingeschränkt sind. Nicht nur die rheumatoide Arthritis, sondern auch die Arthrose, ebenso wie die Gicht, die Osteoporose oder die Fibromyalgie gehören zum sogenannten rheumatischen Formenkreis, der die entzündlichen rheumatischen Erkrankungen von den degenerativen, dem Weichteilrheumatismus und den Stoffwechselerkrankungen mit rheumatischen Beschwerden abgrenzt.
Therapie nach Schema
Frau Wenzel hat uns Rheuma als autoimmunologische Systemerkrankung mit den Symptomen dargelegt. Wichtig zu wissen ist, dass Rheuma nicht heilbar ist und deshalb die Symptommilderung durch die medikamentöse Therapie im Vordergrund steht. Daran anknüpfend hat uns Frau Wenzel die aktuelle leitliniengerechte Therapie der rheumatoiden Arthritis mit den unterschiedlichen Arzneistoffen vorgestellt. Die PTA können nun ein Arzneimittel, das sie in der Apotheke abgeben, viel besser in das Therapieschema einordnen. Egal ob nun Methotrexat aus der Gruppe der DMARDs, NSAR oder Glucocorticoide verordnet werden, die theoretischen Kenntnisse wurden wieder aufgefrischt.
Frau Wenzel hat uns auch eine Einführung in die Gruppe der Biologicals gegeben und diese zu den anderen Antirheumatika abgegrenzt. Im Anschluss gab es noch einen kurzen Exkurs in Richtung Arthrose (im Unterschied zur rheumatoiden Arthritis) und zum rheumatischen Fieber als bakterielle Erkrankung. Die PTA waren begeistert von dem tollen Überblick und der theoretischen Auffrischung ihrer Kenntnisse.
Hilfe aus der Natur
Am Nachmittag zeigte Hans-Peter Eppler aus der Alten Apotheke in Laichingen, wie wir in der Apotheke eine Therapie sinnvoll begleiten können, denn Kunden wünschen sich oftmals »etwas ohne Chemie«. Herr Eppler überblickt die vielfältigen Möglichkeiten der naturheilkundlichen Mittel und Methoden, die bei Erkrankungen des Bewegungsapparates eingesetzt werden können. Er hat deutlich gemacht, dass Kunden ganzheitlich betrachtet werden sollten, nicht nur auf die Schmerzen bezogen. Ein wichtiges Ziel der besonderen Therapierichtungen ist die Verbesserung der Lebensqualität.
Herr Eppler hat uns sehr unterhaltsam die Auswahl des individuell richtigen Arzneimittels gezeigt. Es wurden die Charakteristika der wichtigsten pflanzlichen und auch tierischen Homöopathika vorgestellt, die bei Erkrankungen des Bewegungsapparates Anwendung finden. Herr Eppler hat auch die Unterschiede zwischen den klassischen homöopathischen Mitteln, der Spagyrik sowie homotoxikologischen Mitteln deutlich gemacht. Am Ende des Vortages wurden uns die Möglichkeiten der Phytotherapie aufgezeigt und daran erinnert, dass auch Tees in der richtigen Dosierung bei rheumatischen Erkrankungen sinnvoll eingesetzt werden können.
Das Kollegium der PTA-Schule hat sich sehr gefreut, so viele Ehemalige in der Schule wieder zu treffen. Es war ein sehr schöner Tag. Wir bedanken uns für die freundliche Unterstützung bei der AOK Baden-Württemberg sowie dem Pharmagroßhandel Sanacorp und der Firma Beiersdorf. /