MRSA & Co. wegsperren |
12.12.2016 11:33 Uhr |
Zum Schutz vor multiresistenten Erregern, besonders vor Methicillin-resistenten Staphylococcus-aureus-Stämmen (MRSA), führen viele Kliniken bei der Aufnahme des Patienten ein Screening durch.
Abstriche von der Nasenschleimhaut, gegebenenfalls auch aus dem Rachen oder der Genitalregion werden auf die gefährlichen Keime untersucht. Bei positivem Befund wird der Patient in einem Einzelzimmer untergebracht. Für Personal und Besucher gelten dann besondere Hygieneregeln, wenn sie das Zimmer betreten beziehungsweise verlassen.
Foto: Shutterstock/WhiteDragon
Diese Maßnahmen sollen die Verbreitung der multiresistenten Keime im Krankenhaus verhindern. »Eine solche Infektionsprophylaxe bedeutet einen hohen personellen und logistischen Aufwand, doch er lohnt sich«, erläuterte Professor Dr. Heike von Baum, Universitätsklinikum Ulm, beim Deutschen Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU) in Berlin.
Dadurch seien schwere MRSA-Infektionen auf dem Rückzug. »Bei Patienten aus Risikogruppen ist das Screening in jedem Fall sinnvoll, daneben aber auch bei solchen, die bereits mehrere Klinikaufenthalte hinter sich haben«, so von Baum. In welchem Umfang gescreent wird, hänge von der Patientenklientel der Klinik ab. In einigen Kliniken würden 100 Prozent der Patienten, in anderen nur 20 Prozent das Screening durchlaufen. (ais)