Wünsche in die Tat umsetzen |
10.12.2018 12:22 Uhr |
Von Britta Odenthal / Der Jahreswechsel ist für viele der ideale Zeitpunkt zur Reflexion. Die Menschen lassen Vergangenes Revue passieren, überlegen, wo sie heute stehen und entscheiden, was sie im nächsten Jahr erreichen möchten. Leichter fällt all das, wenn man einen Plan aufstellt und Aufgaben für das kommende Jahr formuliert. Das Rad des Lebens kann dabei hilfreich sein.
Wählen Sie zunächst möglichst intuitiv sechs Themen aus Ihrem Leben aus, die Ihnen besonders wichtig sind (siehe Kasten). Denken Sie dabei nicht zu viel nach, versuchen Sie vielmehr, es aus dem Bauch heraus zu entscheiden. Zeichnen Sie dann ein Netzdiagramm und tragen Sie die Werte anschließend an den Seiten ein. Nehmen Sie dazu ein Blatt oder einen digitalen Helfer mit Netzdiagrammabbildung. Bewerten Sie nun den aktuellen Stand, den die jeweiligen Werte in Ihrem Leben haben. Wie viele Punkte vergeben Sie jeweils von 1 bis 10? Ein Punkt bedeutet »weit vom Zielzustand entfernt« und zehn Punkte beschreiben den Optimalzustand. Wichtig: Es geht beim Lebensrad nur um Ihre eigene Einschätzung, nicht, wie andere etwas sehen oder beurteilen.
Foto: Shutterstock/pikolorante
Werten Sie nun aus: Welches Ihrer sechs Bedürfnisse kommt zu kurz, ist Ihnen aber gleichzeitig sehr wichtig? Überlegen Sie sich dann eine konkrete Aufgabe, um an diesem Punkt in den nächsten sieben Tagen zu arbeiten: Was konkret kann ich in dieser Woche tun, um meinem Bedürfnis einen Schritt näher zu kommen? Tragen Sie diese Aufgabe in Ihren Kalender ein, überlegen Sie genau, wann Sie dafür Zeit haben oder sich Zeit nehmen möchten. Machen Sie sich bewusst, dass Ihr Bedürfnis eine hohe Priorität für Sie hat. Wenn Sie glücklich sind, wird auch Ihre Umgebung davon profitieren. Sie sollten natürlich kooperativ anderen gegenüber bleiben. Seien Sie aber auch hartnäckig und verfolgen Sie Ihr Ziel, bis Sie einen Kompromiss gefunden haben, der gut für alle ist.
Reflexion
Nach sieben Tagen nehmen Sie sich einen Moment der Ruhe. Sind Sie Ihrem Ziel schon einen Schritt näher gekommen? Selbst wenn Sie glauben, es wäre nicht so: Schon alleine, dass Sie sich damit auseinandersetzen, bringt Sie unweigerlich Ihrem Ziel näher. Manchmal geht es noch über einen Umweg, manchmal geht es sehr schnell. Was können Sie jetzt konkret nachjustieren und verbessern? Formulieren Sie es als Aufgabe und tragen Sie es sich wie oben beschrieben in Ihren Kalender ein. Wiederholen Sie diese Schritte wöchentlich.
Da Sie den Anfang wie auch Ihre Fortschritte schriftlich festhalten, werden Sie erstaunt sein, wo Sie in drei Monaten stehen, wenn Sie am Ball bleiben. Wenn sich etwas zum Positiven wendet, wird es uns oft erst bewusst, wenn wir nachlesen, an welchem Punkt wir drei Monate zuvor waren.
Feiern Sie auch Teilerfolge. Sie haben sich angestrengt und sind Ihrem Ziel ein Stück näher gekommen. Machen Sie dies auch an einem bestimmten Platz in Ihrer Wohnung kenntlich: Sie sind zum Beispiel tatsächlich dazu gekommen, ein Buch fertig zu lesen. Legen Sie dieses und ein Lesezeichen an einen sichtbaren Platz. Das wird Sie weiter motivieren und an Ihren Erfolg erinnern.
Zeit für mich
Bei vielen ist das Lebensrad in einigen Bereichen in zufriedenstellenden oder sogar recht optimalen Außenbereichen. Sobald es sich aber dreht und an die Stelle »Zeit für mich« kommt, hat es quasi einen Platten. Wen wundert es da, wenn einiges nicht so rund läuft oder Sie manchmal nicht ganz so viel Energie haben, wie Sie sich wünschen? Wenn Ihnen das bewusst geworden ist, können Sie etwas dagegen tun. Formulieren Sie konkrete Aufgaben, die Sie dabei unterstützen, Ihrem Ziel Schritt für Schritt näher zu kommen.
Es wird immer Menschen geben, die ähnliche Ziele verfolgen und bei der Umsetzung augenscheinlich erfolgreicher sind. Bleiben Sie bei sich und schauen Sie nur auf Ihr Ziel und wie es sich für Sie anfühlt. Abgucken ist jedoch erlaubt, sogar erwünscht. Wie organisiert jemand zahlreiche Alltagsaufgaben, der trotzdem noch genug Zeit für sich hat? Und fragen Sie sich: Was ist eigentlich »Zeit für mich« für Sie persönlich? Was konkret wollen Sie in dieser Zeit tun? Vielleicht schwimmen gehen und/oder lesen? Also fahren Sie in der nächsten Woche zwei Stunden ins Schwimmbad, packen Sie ein gutes Buch ein und genießen Sie die Zeit dort ohne Ansprüche und Aufgaben von außen. Die Frage sollte immer lauten: Was können Sie selbst dafür tun, Ihre Ziele zu erreichen? Und wie können Sie es umsetzen? Machen Sie das Umsetzen Ihrer Wünsche und Bedürfnisse möglichst nicht von anderen abhängig.
Und noch ein Tipp zum Umsetzen: Machen Sie Ihren Wunsch sichtbar. Ist Ihre Schwimmtasche schon gepackt und das Buch, das Sie lesen wollen, schon ausgesucht? Steht beides schon bereit an der Haustür? Dann ist es nicht mehr schwer, Ihr Vorhaben in die Tat umzusetzen.
Machen Sie sich immer wieder bewusst und schreiben Sie auf, was Sie schon alles geschafft haben. Sonst kann schnell ein Gefühl des Defizits aufkommen, wenn Sie nur auf das schauen, was noch erreicht werden soll. Schreiben Sie sich die einzelnen Erfolge und den Weg dahin auf und feiern Sie Erfolge. Nehmen Sie sich Zeit dafür, Ihren Wünschen und Bedürfnissen näher zu kommen. /
Was ist Ihnen im Leben wichtig?