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Wieder leichter Anstieg

Bei HIV nicht zu sorglos werden

Blick in die Zukunft

Die Forschung nach Impfstoffen gestaltet sich schwierig, weil das Virus in der langen Inkubationsphase häufig mutiert und sich so dem Zugriff der Immunzellen immer wieder entziehen kann. Die Gentechnik forscht zurzeit an Antikörpern, die mehrere Varianten des HIV erkennen können. Mehrere Studien untersuchen die Möglichkeiten für genetische Veränderungen in der DNA von Immunzellen und die Herstellung künstlicher Rezeptoren zur Inaktivierung der Viren.

Schlussendlich gibt es unter den HI-Viren auch die »Guten«. Forscher haben sie so modifiziert, dass sie ihr genetisches Material nicht mehr in Wirtszellen einschleusen können. Stattdessen können sie als Genfähren Erbmaterial beispielsweise in chirurgisch schwer zugängliche Krebszellen rangieren. Dieses Prinzip könnte sogar in der Therapie der HIV-Infektion funktionieren. HI-Viren erhalten eine sogenannte Antisense-Gensequenz, die das Gen für ein bestimmtes Hüllprotein des Virus, VRX496, blockiert. Sie transportieren dieses in die T-Helferzellen und immunisieren sie gegen den Angriff des HI-Virus.

Die Krankheit Aids, die vor 40 Jahren für Panik sorgte, hat heute aufgrund der guten therapeutischen Möglichkeiten ihren Schrecken verloren. Die Erkrankungszahlen sind in den letzten Jahren stetig gefallen. Jedoch führt die daraus resultierende Sorglosigkeit dazu, dass die Prävention in Vergessenheit gerät. So verzeichnet UNAIDS, das gemeinsame Programm der Vereinten Nationen für HIV/Aids, wieder einen leichten Anstieg der Infektionszahlen. Im Jahr 2019 infizierten sich in Deutschland 2.600, weltweit 1,7 Millionen Menschen neu. Zurzeit leben rund 38 Millionen mit dem HI-Virus, von denen 26 Millionen Zugang zu antiretroviralen Medikamenten haben.

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