Bei Kehlkopfentzündung erst einmal Sendepause |
Meist ist eine Laryngitis auf einen viralen Infekt zurückzuführen. / Foto: Adobe Stock/nenetus
Ist der Kehlkopf entzündet, sprechen Ärzte von einer »Laryngitis«. Bei dem Organ der Schallerzeugung und Stimme tritt als Kardinalsymptom Heiserkeit bis hin zur Stimmlosigkeit auf. Einige Patienten klagen außerdem über einen Zwang, sich zu räuspern und ein raues, kratzendes Gefühl im Hals. Auch Schluckbeschwerden, Halsschmerzen oder gar leichtes Fieber und Abgeschlagenheit sind möglich. Zur Entzündung können thermische und chemische Noxen ebenso wie eine akute Überlastung führen. Am häufigsten ist die akute Laryngitis allerdings Folge einer typischerweise absteigenden viralen Infektion aus dem Nasen-Rachen-Raum. Meist beginnt es also mit Schnupfen, ehe Halsschmerzen folgen und schließlich die Stimme weg ist – und manchmal gesellt sich zum Schluss noch Husten dazu.
Glücklicherweise verläuft die akute Laryngitis besonders bei älteren Kindern und Erwachsenen fast immer unkompliziert und heilt innerhalb von ein bis zwei Wochen ab. Eine Antibiotikatherapie wird nur in seltenen Fällen nötig, etwa bei einer bakteriellen Infektion oder einer Immunschwäche. Erkranken kleinere Kinder an einer Kehlkopfentzündung, kann neben Heiserkeit auch bellender Husten mit Atemnot auftreten. Ärzte sprechen dann von einer stenosierenden Laryngitis.
Eine chronische Laryngitis liegt vor, wenn die Entzündung länger als drei Wochen anhält. Sie entsteht beispielsweise bei dauerhafter Überlastung, bei Rauchern oder auch durch aufsteigende Magensäure. Bei Letzterem ist die Hinterseite des Kehlkopfes betroffen. Patienten klagen typischerweise über eine belegte Stimme, müssen sich häufig räuspern oder fühlen sich verschleimt. Da eine chronische Laryngitis schlimmstenfalls in Kehlkopfkrebs übergehen kann, müssen andauernde Beschwerden immer von einem HNO-Arzt abgeklärt werden.
Bei Säuglingen und Kleinkindern sind die Atemgänge noch so klein, dass der Kehl-kopfausgang (=Subglottis) bei einer Entzündung bedrohlich anschwellen kann. Dann ist bellender Husten, ein pfeifendes Geräusch beim Einatmen bis hin zu Atemnot die Folge. Beschwerden treten typischerweise nachts auf, wenn die endogene Cortisolproduktion ihren Tiefpunkt erreicht. Auch wenn es schwerfällt, sollten Eltern unbedingt Ruhe bewahren. Denn Schreien der Kinder verstärkt die Symptomatik.
Oft hilft es schon, das Kind aufrecht hinzusetzen und kalte oder feuchte Luft einatmen zu lassen. Dafür im Winter einfach an ein offenes Fenster herantreten, im Badezimmer für einige Minuten das Wasser aufdrehen oder im Zimmer nasse Handtücher aufhängen. Spätestens am nächsten Tag sollte jedoch ein Besuch beim Kinderarzt erfolgen. Bestätigt sich die Diagnose »Pseudokrupp«, kann er für den Notfall Cortisonzäpfchen verordnen. Die Erkrankung wird auch als Laryngitis subglottica oder stenosierende Laryngitis bezeichnet. Im Gegensatz zum Pseudokrupp ist der »echte Krupp«, also Diphtherie, dank Impfungen glücklicherweise in Deutschland sehr selten geworden.