Beim Sport auf Säuren und Basen achten |
Isabel Weinert |
30.03.2023 15:30 Uhr |
Das Säure-Basen-Gleichgewicht wird durch Stress, Arzneimittel, Erkrankungen, das Essverhalten und die Ernährung beeinflussten. Beim Sport kann sich ein Ungleichgewicht unter anderem als Erschöpfung oder Muskelschmerzen äußern. / Foto: Getty Images/Blend Images LLC/Michael DeYoung
Es gebe immer Phasen, in denen Leistungssportler unspezifische Einschränkungen wahrnähmen, ohne dass sich eine konkrete Ursache dafür finden lasse. Sie fühlten sich dann etwa schlapp, erschöpft, antriebs- und lustlos, litten unter Kopfschmerzen und Schlafstörungen, unter Muskelschmerzen oder Hautsymptomen. All das alles seien mögliche Symptome dafür, dass das Gleichgewicht von Säuren und Basen im Organismus nicht stimme.
Derart unspezifische Symptome betreffe auch Menschen, die keinen Sport treiben oder auf Hobbyniveau. Auch hier gebe es Faktoren, die den Säuren Überhand geben. Bei jedem Menschen trage dazu der Leistungsverlust der Nieren ab dem 30. Lebensjahr bei, so der Mediziner. Die Filterorgane büßten bis zum 70. Lebensjahr mehr als ein Drittel ihrer Leistungsfähigkeit ein.
Auch Krankheiten könnten eine Übersäuerung mit sich bringen, so etwa asthmatische Erkrankungen, Lungenentzündungen, eine diabetische Entgleisung oder eine Sepsis. Das Ergebnis hier: eine Azidose. Umgekehrt werde eine tendenziell eher saure Situation im Organismus als ein Faktor in der Entstehung zahlreicher Erkrankungen eingestuft. Dazu zählen Magen-Darm-, sowie Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Je nach genetischer Ausstattung halten die natürlichen Puffer des Körpers das Säure-Basen-Gleichgewicht in einem mehr oder weniger engen Rahmen stabil, wie Merk erklärt. Stress, Arzneimittel, Erkrankungen, das Essverhalten, die Ernährung beeinflussten dieses Gleichgewicht.
Doch welche Rolle spielt nun Sport? Hier weist Merk auf die Belastung durch unterschiedliche Sportarten hin. Bei anaeroben Belastungen wie einem Sprint oder Krafttraining bis zum Muskelbrennen entstünden tendenziell mehr Säuren durch die ATP-Gewinnung im Zytoplasma. Bei anaeroben Sportarten entstünden dort auch reichlich Milchsäure, die die Übersäuerung befördert.
Dagegen tragen Merk zufolge moderates Ausdauertraining, Kraftausdauer-Training Yoga, Pilates und moderates Faszientraining zum Abbau der sauren Substanzen im Körper bei. Das geschehe, weil durch das erhöhte Atemminutenvolumen mehr Sauerstoff aufgenommen und Kohlendioxid abgegeben wird. Auch der Abbau von Lactat finde verstärkt statt.