Bekommt Nordhessen eine PTA-Schule? |
Katja Egermeier |
28.07.2022 10:30 Uhr |
Im Norden von Hessen gibt es keine Möglichkeit, sich zur PTA ausbilden zu lassen. Das soll sich bald ändern. / Foto: Getty Images/Javier Sanz
Die Antwort auf die Kleine Anfrage der SPD-Abgeordneten Dr. Daniela Sommer, Karina Fissmann und Knut John kam von Hessens Minister für Soziales und Integration, Kai Klose. In dem Papier, das dem PTA-Forum vorliegt, bestätigt er zunächst, dass der Personalbedarf in Apotheken pandemiebedingt angestiegen sei und angesichts der neuen Möglichkeit, pharmazeutische Dienstleistungen anzubieten, auch langfristig hoch bleiben werde. Man stehe daher in einem engen Austausch mit der Landesapothekerkammer Hessen, um ausreichend Ausbildungskapazitäten zur Verfügung stellen zu können.
Auf die Frage nach einer Unterstützung für den geplanten Gesundheitscampus in Hessisch Lichtenau (Werra-Meissner-Kreis), heißt es, dass das Ministerium in engem Kontakt mit den Beteiligten stehe, um Fördermöglichkeiten zu prüfen. Eine Aussage zur Förderfähigkeit des Projekts könne zum jetzigen Zeitpunkt jedoch noch nicht getroffen werden. »Über die bestehende Förderrichtlinie zur gesundheitlichen Versorgung, insbesondere in ländlichen Räumen, ist eine Förderung eines solchen Vorhabens nicht abbildbar«, so Klose.
Auch auf die Frage nach der Fördermöglichkeit im Rahmen eines Modellprojekts bleibt die Antwort vage: Das müsse anhand konkreter Projektbeschreibungen geprüft werden. Eine Absage gibt es von Klose hinsichtlich der Frage nach einer Förderung mittels des Innovationsfonds. Da die Länder an diesen Förderverfahren in keiner Weise beteiligt seien, werde an den Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) verwiesen. Grundsätzlich befürworte man jedoch die Idee des Gesundheitscampus.
Die parlamentarische Geschäftsführerin sowie gesundheitspolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion, Daniela Sommer, hatte bereits im Frühjahr bei einem Besuch in Hessisch Lichtenau verkündet, dass ein solches Projekt nicht ohne Landesmittel umzusetzen sei. Gegenüber PTA-Forum erklärte sie, dass es ihr wichtig sei, den Fachkräftemangel zu beheben. »Viele Apotheken suchen nach Angestellten. In diesem Bereich gibt es hervorragende Berufsaussichten, aber wir benötigen, um dem Fachkräftemangel zu begegnen genügend Ausbildungsplätze.« Deswegen sei es insbesondere sinnvoll, auch in Nordhessen Ausbildungsmöglichkeiten zu schaffen, damit Nordhessen in diesem Bereich nicht weiterhin abgehängt bleibt. »Das Land könnte hier finanzielle Förderungen ermöglichen, um insgesamt die räumliche Ausbildungskapazität zu verbessern.«