Besser atmen mit neuem Gerät |
Verbleibt beim Ausatmen Luft in der Lunge – wie es häufig bei fortgeschrittener COPD der Fall ist – müssen Betroffene ständig gegen einen Widerstand einatmen. / Foto: Adobe Stock / B. BOISSONNET / BSIP
Bei Menschen mit fortgeschrittener chronisch obstruktiver Lungenkrankheit (COPD) verbleibt beim Ausatmen oft Luft in der Lunge. Dadurch müssen sie ständig gegen einen Widerstand einatmen. Der Gasaustausch ist zudem eingeschränkt. Tagsüber können Betroffene durch eine bestimmte Atemtechnik gegensteuern: Bei der »Lippenbremse« atmen sie durch die locker aufeinander gelegten Lippen aus. Der Atemstrom ist abgebremst und die Bronchien bleiben länger geöffnet. Letztlich kann so mehr Luft austreten als beim schnellen Ausatmen, und der Gasaustausch verbessert sich. Mit Hilfe eines neuen nicht-invasiven Beatmungsgeräts sollen Menschen mit COPD auch in der Nacht von dem Effekt dieser Atemtechnik profitieren, berichtet der Lungeninformationsdienst. Wissenschaftler am Forschungszentrum Borstel entwickelten ein Beatmungsgerät, bei dem der Druckverlauf dem der Lippenbremse entspricht. Erste Ergebnisse zeigen, dass Belastbarkeit und Mobilität der Patienten bereits nach kurzfristiger Behandlung zunehmen können. In einer klinischen Studie wird das Gerät derzeit an mehreren deutschen Standorten im großen Rahmen getestet.