Besuch der nördlichsten Apotheke Deutschlands |
Die Klasse »PTA 21-5« auf der Insel Sylt. / Foto: Simone Gansewig
»Dafür haben sich die vier Stunden Zugfahrt gelohnt«, entfuhr es einer Schülerin, als sie überwältigt die strahlend blaue, glitzernde Nordsee erblickte. Doch ist auf so einer Tour auch der Weg das Ziel und eröffnet neue Horizonte. Es war eine unvergessliche Tour, die uns neue Eindrücke einer surreal schönen Insel geliefert hat, den Teamgeist gestärkt und uns gezeigt hat, wie es ist, dort zu arbeiten, wo andere Urlaub machen.
Die Reise starteten wir mit dem Regional-Express um 7:40 Uhr in Hamburg-Altona. Natürlich nutzten wir – wie unzählige andere Mitreisende – das 9-Euro-Ticket. Der Zug fuhr direkt bis nach Westerland auf Sylt. Dabei passierten wir die wunderschönen Landschaften Schleswig-Holsteins, überquerten den Nord-Ostsee-Kanal, schließlich den Hindenburgdamm und spürten, dass es weiter nördlich kaum geht. Doch wurden wir eines Besseren belehrt: Der Bus brachte uns von Westerland noch weiter nördlich nach List. Wir waren beeindruckt von der Vegetation und vom Baustil auf dieser einmalig schönen Insel.
Angekommen in List besuchten wir die Lister Apotheke – die nördlichste Apotheke Deutschlands. Birgit Malich, die Chefin, empfing uns herzlich und beantwortete all unsere Fragen. In der Apotheke standen uns für Fragen und ein Foto Apothekerin Frau Lindemann und PTA Frau Martin zur Verfügung.
Frau Malich und ihr Team brennen für ihren Beruf. Das war deutlich zu spüren. Mit ihrer Begeisterung steckte die Apothekenleiterin die Schülerinnen und Schüler der Klasse »PTA 21-5« schnell an und betonte die Bedeutsamkeit des PTA-Berufs. Sie selbst ist ebenfalls PTA und findet, dass diese Berufswahl vor ihrem Studium genau die richtige Entscheidung war.
PTA Frau Martin und Apothekerin Frau Lindemann berichteten von ihrer Arbeit. / Foto: Simone Gansewig
Auf Sylt herrscht Personalmangel in den Apotheken, selbst Saisonverstärkung ist schwer zu bekommen. Es gibt viele Touristen auf der schönen Insel und somit auch viel Arbeit, besonders in der Hauptsaison. Die Ware kommt zweimal täglich von zwei Großhändlern aus Hamburg. Die sechs Sylter Apotheken arbeiten Hand in Hand – Konkurrenzkampf gibt es unter den Inselapotheken nicht. Es wird sich gegenseitig geholfen. Bei sechs Apotheken kann sich jeder ausrechnen, wie häufig jede Apotheke Notdienst hat. Hinzu kommt, dass Wohnraum auf Sylt knapp und teuer ist, sodass viele vom Umland auf die Insel pendeln. Für Saisonarbeitskräfte gibt es aber häufig Personalwohnungen. Falls also jemand neugierig geworden ist: Wie wäre es mit einer Apothekensaison auf Sylt? Arbeiten und direkt davor und danach das Meer genießen?
Nach der wertvollen Fortbildungseinheit gab es Eis, Sonne und Meer rund um den Lister Hafen und die Zeit verflog nur so. Aber uns blieb noch der lange Weg zurück nach Hamburg. Zuerst kamen wir wieder vom Bus aus in den Genuss der schönen Insellandschaft. In Westerland ging es weiter in den Regional-Express nach Hamburg-Altona. Während der drei Stunden Fahrt wurde es gemütlich und die gute Stimmung steckte sogar die anderen Zuggäste an. In Hamburg-Altona dann das Abschieds-Selfie und das Versprechen, dass dies nicht der letzte Ausflug dieser Art in der PTA-Ausbildung war.
Wir sagen hiermit herzlich Danke an Frau Malich und das Team der Lister Apotheke! Wir sind glücklich, dass wir einen Einblick in die Welt einer Inselapotheke erhalten durften.