Betreuung von Brustkrebspatienten |
Der Nutzen der Behandlung im Fokus: Im Gespräch über Nebenwirkungen gilt es abzuwägen, welche Informationen für die Betroffene relevant sind und welche sie eher verunsichern. / Foto: Adobe Stock/Ivan
Jedes Jahr werden in Deutschland rund 69.000 Neuerkrankungen an Brustkrebs diagnostiziert. Etwa jede achte Frau erkrankt im Laufe ihres Lebens. 30 Prozent der Frauen sind unter 55 Jahre alt. Doch Brustkrebs ist keine reine Frauenkrankheit, etwa ein Prozent der Patienten sind männlich. Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache. Brustkrebs ist eine der häufigsten Krebserkrankungen.
Wer die Nachricht eines positiven Krebsbefundes erhält, stürzt meist zunächst einmal in einen Schockzustand. »Warum trifft es mich? Was kommt auf mich zu? Wie kann ich das schaffen?«. Das sind Fragen, die quälen. Denn so eine Nachricht führt einen an die eigenen Grenzen. Rasch müssen nach Diagnosestellung Entscheidungen getroffen werden: Operation, Bestrahlung, Chemotherapie – was verspricht den besten Erfolg? Welche Klinik hat eine hohe fachliche Expertise und welche Therapie wird wie vertragen? Diese Situation ist emotional sehr belastend. Die Patienten benötigen Unterstützung bei der Therapieentscheidung, der psychischen Bewältigung, aber auch bei der Umsetzung der medikamentösen Therapie. Patienten mit Brustkrebs sind deshalb eine Zielgruppe, die eine besonders intensive pharmazeutische Betreuung benötigen.
Da viele Patientinnen zudem ambulant behandelt werden, kommt der Apotheke eine weitere wichtige Beratungsfunktion zu. Denn unter der medikamentösen Therapie können zahlreiche arzneimittelbezogene Probleme auftreten. Hier übernehmen die Apothekenmitarbeiter eine wichtige Rolle in der Identifizierung und Lösung dieser Probleme. Außerdem können sie Tipps zur Vermeidung von Nebenwirkungen und Komplikationen geben.
Die medikamentöse Tumortherapie wird alleine oder in Kombination mit einer Strahlentherapie durchgeführt. Sie umfasst die systemische Behandlung mit verschiedenen Chemotherapeutika wie Hormonen oder Hormonantagonisten, mit zytotoxischen Zytokinen, monoklonalen Antikörpern, Kinaseinhibitoren oder immunmodulatorischen Substanzen.
Als Begleitung empfiehlt die S3-Leitlinie zur Therapie des Mammakarzinoms zudem Supportivmaßnahmen. Sie sollen Symptome der Tumorerkrankung und Nebenwirkungen der Therapie lindern. Auch Physiotherapie und psychologische Beratung werden hier ergänzend empfohlen. Ziel ist es, den Patienten während der Erkrankung zu unterstützen und seine Lebensqualität zu verbessern.