Blutgerinnsel nach Covid-19 häufiger |
Auch bei milden Verläufen von Covid-19 können SARS-CoV-2-Viren die Blutgerinnung negativ beeinflussen. / Foto: Adobe Stock / Andrew Vodolazhskyisolvod
Ein eigentlich lebenswichtiger Vorgang, nämlich die Blutgerinnung, wird am falschen Ort zur lebensbedrohlichen Gefahr. Gerinnsel in den Arterien können einen Herzinfarkt, Schlaganfall oder einen Beinarterienverschluss verursachen. Venenthrombosen können vom Blutstrom mitgerissen und in die Lunge gespült werden. Eine Lungenembolie ist die Folge.
Für einen Thrombus in den Gefäßen gibt es drei unterschiedliche Auslöser: eine Störung des Blutflusses, eine krankhafte Veränderung der Gefäßwand und eine veränderte Blutzusammensetzung. Langsamer fließendes Blut infolge von Immobilisation, Herzkrankheiten oder krankhaft erweiterten Venen begünstigt Thrombosen. Schäden an den Innenseiten der Gefäße erhöhen ebenfalls das Risiko und können im Zusammenhang mit einer Arteriosklerose auftreten. Auch Entzündungen, Infektionen oder Verletzungen sind mögliche Ursachen für geschädigte Gefäßwände. Die Zusammensetzung des Blutes kann sich so verändern, dass das Blut leichter gerinnt (Thrombophilie).
Hormonelle Veränderungen etwa durch eine Schwangerschaft oder die Einnahme östrogenhaltiger Hormonpräparate können die Blutzusammensetzung beeinflussen, ebenso Krebserkrankungen oder eine schwere Allgemeinerkrankung. In den letzten zwei Jahren rückte die hohe Inzidenz thromboembolischer Ereignisse im Zusammenhang mit Covid-19 in den Fokus. Etwa jeder fünfte Covid-19-Patient entwickelt Schätzungen zufolge Gerinnungsstörungen, die Blutgefäße scheinen in jedem Fall für eine gewisse Zeitdauer in Mitleidenschaft gezogen zu sein.
Auch noch Monate nach einer durchgemachten Infektion mit Covid-19 muss man aufpassen . So zeigte jüngste eine schwedische Studie, dass das Risiko für Thrombosen noch bis zu einem halben Jahr nach der Diagnose erhöht ist. Schon 2021 hatten schwedische Forscher herausgefunden, dass das Risiko für einen akuten Myokardinfarkt und ischämischen Schlaganfall noch einige Wochen nach einer Corona-Infektion weiter besteht.
Anzeichen für eine übermäßig starke Blutgerinnung bei Covid-19-Patienten zeigen sich auch am Blutbild. In einer Studie konnten Forscher bei Covid-Patienten mit Lungenembolie stark erhöhte Werte an D-Dimer nachweisen. D-Dimere als Spaltprodukte von Fibrin entstehen, wenn im Körper Blutgerinnsel wieder aufgelöst werden.
Coronaviren lösten bereits 2002 eine Pandemie aus: SARS. Ende 2019 ist in der ostchinesischen Millionenstadt Wuhan eine weitere Variante aufgetreten: SARS-CoV-2, der Auslöser der neuen Lungenerkrankung Covid-19. Eine Übersicht über unsere Berichterstattung finden Sie auf der Themenseite Coronaviren.