Blutspende in Zeiten von Corona |
Blutkonserven und Blutprodukte sind nach schweren Unfällen, bei größeren Operationen oder zur Behandlung bestimmter Erkrankungen nach wie vor unverzichtbar. / Foto: Fotolia/kasto
Während der Corona-Pandemie sind nach den Erfahrungen des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) auffallend viele junge Menschen zum ersten Mal zum Blutspenden gegangen. Das sei mit Blick auf den demografischen Wandel wichtig, sagte ein Sprecher der DRK-Blutspendedienste in München. Denn man darf nur bis zu einem Alter von 73 Jahren Blut spenden. Viele langjährige Spender fielen wegen Erkrankungen zudem schon vorher aus – und würden dann oft selbst zu Patienten, die auf Blutspenden angewiesen sind. »Daher kommt es nun darauf an, die Erstspender zu binden«, sagte der Sprecher.
Der heutige Weltblutspendetag ist ein Anlass, um die Werbetrommel zu rühren. Gerade in Zeiten von Corona und Impfungen gibt es viele Fragen bei dem Thema. Einige Antworten:
Blutbestandteile haben eine begrenzte Haltbarkeit und können nur eine gewisse Zeit gelagert werden, wie das Paul-Ehrlich-Institut (PEI), das Robert-Koch-Institut (RKI) und die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) in einer gemeinsamen Mitteilung betonen. Blutplättchen etwa seien nur vier bis fünf Tage einsetzbar.
Die klassische Blutkonserve hält laut DRK 42 Tage. «Sollten über einen Zeitraum von mehr als einer Woche nicht genügend Blutspenden eingehen, wäre die Patientenversorgung innerhalb kurzer Zeit nicht mehr lückenlos abzusichern.»
Der Sprecher der DRK-Blutspendedienste sagte, nach dem ersten Lockdown im vergangenen Frühjahr mit viel Verunsicherung habe es eine Welle der Solidarität gegeben. Gerade in dieser Zeit hätten sich viele junge Erstspender gemeldet. Im Sommer sei das Aufkommen eher knapp geworden. Während weniger Menschen wegen Urlauben etwa in Malaria-Risikogebieten von Spenden ausgenommen waren, hinderten etwa Quarantänepflichten auf der anderen Seite den ein oder anderen Spender.
Das laufende Jahr sei bisher «sehr zufriedenstellend angelaufen», sagte der Sprecher. Genaue Zahlen auch zu Daten von Kliniken und privaten Anbietern für das vergangene Jahr liegen noch nicht vor. Das Paul-Ehrlich-Institut ermittelt jährlich den deutschlandweiten Verbrauch sogenannter Blutkomponenten. 2019 waren das 3.341.592 Erythrozytenkonzentrate rein aus roten Blutzellen, 482.360 Thrombozytenkonzentrate mit Blutplättchen und 735.310-mal Plasma. Das Spendeaufkommen liegt einer PEI-Sprecherin zufolge um etwa 10 Prozent höher.
Coronaviren lösten bereits 2002 eine Pandemie aus: SARS. Ende 2019 ist in der ostchinesischen Millionenstadt Wuhan eine weitere Variante aufgetreten: SARS-CoV-2, der Auslöser der neuen Lungenerkrankung Covid-19. Eine Übersicht über unsere Berichterstattung finden Sie auf der Themenseite Coronaviren.