BVpta stellt sich Herausforderungen |
Verena Schmidt |
05.11.2019 15:32 Uhr |
Die Arbeit in der öffentlichen Apotheke wird sich verändern. Nicht nur Apotheker, auch PTA müssen neuen Herausforderungen begegnen, verdeutlicht der BVpta. / Foto: Fotolia/contrastwerkstatt
Die Hauptversammlung der Apotheker hatte das Perspektivpapier Apotheke 2030 beim Deutschen Apothekertag im Herbst 2014 verabschiedet. Es ist eine Art Zukunftsplan, der erläutert, wie man Veränderungen und Herausforderungen bei der Arbeit in den öffentlichen Apotheken künftig begegnen will. Der BVpta hat sich nun einzelne Punkte dieses Plans herausgegriffen und kommentiert. Die Kernaussage dabei: Nicht nur die Apotheker sind von den Herausforderungen betroffen, etwa durch den demografischen Wandel oder die Digitalisierung. Auch die mehr als 66.900 PTA in den öffentlichen Apotheken müssten diese mittragen, und die PTA-Ausbildung müsse sie darauf in ausreichendem Maß vorbereiten.
»Diese Wandlungen müssen sich zukünftig in der PTA-Ausbildung durch die Möglichkeit zum Aufbau fachlich-methodischer, sozial-kommunikativer und personaler beruflicher Handlungskompetenzen in angemessener Art und Weise wiederfinden«, heißt es in dem Brief. Auch der »Fortentwicklung von Wissenschaft und Technik, die zu einem dynamischen Wissenszuwachs führt und von der Digitalisierung und Vernetzung aller Lebensbereiche begleitet wird«, wie es im Perspektivpapier 2030 heißt, müsse sich die PTA-Ausbildung anpassen.
Weiter heißt es unter anderem im Perspektivpapier: »Voraussetzung für die vertrauensvolle Beziehung zwischen Patient und Apotheke ist, dass sich der Patient zu jeder Zeit auf die unabhängige Versorgung mit Arzneimitteln durch die Apotheke ebenso wie auf die pharmazeutische Kompetenz der Apotheker sowie der Mitarbeiter der öffentlichen Apotheke verlassen kann.« Die PTA müssten also über eine adäquate pharmazeutische Kompetenz verfügen, in der Ausbildung sollten zukünftig also mehr pharmazeutische Kompetenzen vermittelt werden, fordert der BVpta.
Im Sinne einer auf Evidenz beruhenden Beratung hält der BVpta es auch für wichtig, dass in der PTA-Ausbildung zukünftig fachliche und methodische Grundlagen gelegt werden, um das Prinzip der Evidenz umsetzen zu können. Die Beratung in der öffentlichen Apotheke soll zudem laut Perspektivpapier unter anderem unabhängig von Interessen Dritter sein. Dazu bekräftigt der BVpta, dass unabhängige Wissensvermittlung während der Ausbildung an der Schule stattfinde. Fortbildungen in Apotheken seien dagegen oft von Firmen gesteuert.
Der Bundesverband der PTA appelliert an die ABDA: »Sie selbst haben es in der Hand, ob die Inhaber-geführte Apotheke zukünftig nicht nur ausreichend, sondern auch gut ausgebildetes Personal zur Verfügung haben wird. Nehmen Sie sich selbst beim Wort.«
Die PTA-Vertreter wollen sich auch weiter konsequent für eine moderne und professionelle Berufsausbildung einsetzen, damit junge Menschen diesen Beruf so attraktiv finden, dass sie ihn auch ergreifen wollen. »Zukunftsorientierte Apotheken bieten interessante Arbeitsplätze mit bester technischer Ausstattung und einem hohen Grad an sozialen Komponenten. Für diese Arbeitsplätze sollten wir gemeinsam werben«, heißt es.
Gut qualifizierte PTA seien eine wesentliche Säule in der Versorgung der Bevölkerung mit Arzneimitteln, heißt es abschließend im Brief. Denn nur sie können die unverzichtbaren Apotheker wirksam entlasten. Man vertraue darauf, dass die ABDA diese Argumente in der Debatte um die Novellierung des PTA-Berufes berücksichtige.