Cannabis fürs Auge |
16.10.2019 10:00 Uhr |
Augentropfen mit THC wirkt entzündungshemmend und wundheilungsfördernd. / Foto: Shutterstock/Jan Faukner
Dies teilte Professor Dr. Philipp Steven von der Universitätsklinik Köln bei einer Pressekonferenz der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft in Berlin mit. Der Einsatz des Inhaltsstoffes Tetrahydrocannabinol (THC) am Auge ist plausibel, da er nicht nur analgetisch, sondern auch entzündungshemmend und wundheilungsfördernd wirkt. Die Horn- wie auch die Bindehaut des Auges besitzen viele Endocannabinoid-Rezeptoren.
THC ist wie andere Cannabinoide nur schlecht wasserlöslich, was bislang für die Verwendung am Auge ein Hemmschuh war. Die Arbeitsgruppe um Steven hat sich zusammen mit einem Heidelberger Pharmaunternehmen dem Problem galenisch angenommen und THC-haltige Augentropfen auf der Basis von wasserfreien semifluorierten Alkanen (SFA) entwickelt. Dabei handelt es sich um lineare Moleküle mit jeweils einem Perfluorcarbon- und einem Hydrogencarbonanteil.
Mit den THC-SFA-Augentropfen, die zum Patent angemeldet wurden, ließen sich hohe Wirkstoffmengen auf die Augenoberfläche aufbringen, erklärte Steven. In Experimenten mit Mäusen habe die Anwendung der Augentropfen zu einer deutlichen Besserung des trockenen Auges und der Funktion der Nervenenden geführt.