Chancen und Risiken der Mammographie |
Die Mammographie ist als spezielle Röntgenuntersuchung der Brust geeignet, schon winzige, nicht tastbare Tumoren zu erkennen. Das macht sie im Gegensatz zur Tastuntersuchung der Brust zu einer echten Früherkennungsuntersuchung auf Brustkrebs. »Ärzte können damit auch sogenannten Mikrokalk sichtbar machen. Darunter versteht man kleinste Kalkablagerungen, die entstehen können, wenn Umbauprozesse im Gewebe stattfinden«, informiert Hiller. »Mikrokalk lässt sich bei vielen Frauen, bei denen später eine Form von Brustkrebs diagnostiziert wird, als erstes Anzeichen feststellen.«
In der »Entscheidungshilfe zur Mammographie« findet sich eine Beispielrechnung, um das Nutzen-Risiko-Verhältnis greifbarer zu machen (siehe Grafik): 970 Frauen von 1000, die zur Mammographie gehen, haben ein unauffälliges Ergebnis. Die 30 Frauen, bei denen die Untersuchung Veränderungen des Gewebes ergeben hat, werden zur weiteren Abklärung erneut eingeladen. Bei ihnen kann eine erneute Mammographie oder eine Ultraschalluntersuchung notwendig sein, bei einem kleinen Teil dieser Frauen raten Ärzte zu einer Biopsie. Am Ende erhalten in dieser Rechnung sechs Frauen die Diagnose Brustkrebs. Die restlichen 24 Frauen sind nicht an Brutkrebs erkrankt und haben sich unnötigerweise den weiteren Untersuchungen unterzogen.
Zu bedenken: Die Früherkennungsuntersuchung verhindert nicht, dass Brustkrebs entsteht. In wenigen Fällen treten sogenannte »Intervallkarzinome« auf. Das bedeutet, dass bei etwa zwei von 1000 Frauen mit unauffälliger Mammographie bis zur nächsten Untersuchung die Diagnose Brustkrebs gestellt wird. Das kann daran liegen, dass kleinste Gewebsveränderungen bei der Mammographie übersehen worden sind oder dass sich der Krebs erst nach der letzten Untersuchung entwickelt hat. Auch wer an der Mammographie teilnimmt, sollte daher weiterhin regelmäßig selbst die Brust abtasten und bei Auffälligkeiten den Arzt aufsuchen.