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Zwei, die sich ergänzen

Chlorid: Perfekt als Duo mit Natrium

Woran erkennt man einen Mangel?

Da Chlorid zusammen mit Natrium in verarbeiteten Lebensmitteln fast immer vorkommt, tritt ein Mangel durch zu geringe Zufuhr über die Nahrung nicht auf. Da die Zufuhr an Kochsalz und damit an Chlorid generell zu hoch ist, ist eher das Gegenteil der Fall.

Zu größeren Verlusten an Chlorid kann es jedoch durch sehr starkes Schwitzen oder Erbrechen kommen, wobei die Symptome – unter anderem Kopfschmerzen, Bewusstseinsstörungen und Krämpfe - denen des Natrium-Verlustes gleichen.

Defizite in der Chlorid-Versorgung sind außerdem bei chronischen Nierenkrankheiten und Nierenversagen, bei der sehr seltenen Chlorid-Diarrhö als angeborene Chloridresorptionsstörung oder bei der Einnahme von Diuretika (harntreibende Medikamente) zu beobachten.

Die Symptome eines Chlorid-Mangels sind Hypotonie, Herzrhythmusstörungen (Tachykardie) und erhöhte pH-Werte im Blut (metabolische Alkalose).

Wer gehört zu einer Risikogruppe?

In Deutschland leiden etwa 20 Millionen Erwachsene unter einer Hypertonie. Neueren Studien zufolge sind auch Kinder und Jugendliche betroffen. Das ist fatal, da Hypertonie als Risikofaktor für das Auftreten von Herz-Kreislauf-Erkrankungen gilt. Gerade Menschen mit einem erhöhten Blutdruck wird daher empfohlen, sich an die Empfehlung der täglichen Kochsalzzufuhr von maximal 6 Gramm pro Tag zu halten. Dadurch wird auch automatisch die Zufuhr an Chlorid reglementiert.

Wie kommt es in den Körper?

Durch die Kombination mit Natrium ist auch Chlorid in fast allen Lebensmitteln entweder natürlicherweise oder durch Zusatz von Kochsalz enthalten. 1 Gramm Kochsalz besteht aus 0,4 g Natrium und 0,6 g Chlorid. Der Chlorid-Gehalt lässt sich somit leicht aus dem Gesamt-Kochsalz-Gehalt berechnen.

Generell gilt, genau wie bei Natrium: je weniger ein Lebensmittel verarbeitet ist, desto geringer ist der Chlorid-Gehalt. Ost- und Gemüse haben nur sehr geringe Chlorid-Gehalte bis zu 100 mg pro 100 g. Fisch und Eier können hingegen bis zu 200 mg Chlorid pro 100 g enthalten. Größere Natrium- und Chlorid-Mengen finden sich beispielsweise in verarbeiteten Fischprodukten, Knäckebrot, Käse und Wurstwaren.

Mineralwässer enthalten – je nach Quelle – unterschiedliche Mengen an Natrium und Chlorid. Der Gesamt-Kochsalzgehalt in einem Mineralwasser lässt sich hier wiederum durch die Formel »Chloridgehalt x 1,66« berechnen.

Im Gegensatz zu Natriumchlorid haben Natriumcarbonat und Natriumhydrogencarbonat keinen Einfluss auf den Blutdruck. Deshalb sollte bei der Auswahl eines Mineralwassers vorrangig auf den Chloridgehalt geachtet werden. Enthält ein Mineralwasser weniger als 300 mg Chlorid, also etwa 0, 5 g Kochsalz pro Liter, ist es für Hypertoniker geeignet, die sensitiv auf Kochsalz reagieren.

Lebensmittel
mit geringem Chlorid-Gehalt Gemüse, Obst, unverarbeitete Nüsse
mit hohem Chlorid-Gehalt verarbeitete Lebensmittel wie Brot, Wurstwaren, Fischkonserven, Fertigsaucen

Für Sportler interessant: viele spezielle Sportler-Getränke oder isotonische Getränke enthalten deutlich mehr Kochsalz als ansonsten üblich. Das können bis zu 700 mg pro Liter sein, was circa 1,7 g Kochsalz entspricht.

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