Chronische Nierenschwäche aufhalten |
Im fortgeschrittenen Stadium sollten Patienten auch an Kalium sparen. »Eine Folge der Nierenschwäche ist, dass der Kaliumgehalt im Verlauf im Blut ansteigt. Erhöhte Kaliumspiegel können zu Problemen wie Herzrhythmusstörungen führen«, erklärt Stracke. Menschen mit chronischer Niereninsuffizienz sollten abhängig vom Grad der Erkrankung eine Kaliumzufuhr von 1,5 bis 2 Gramm anstreben. Beispiele für kaliumreiche Nahrungsmittel sind Trockenobst, Hülsenfrüchte, bestimmte Obst- und Gemüsesorten wie Bananen oder Tomaten sowie Pilze und Kartoffelprodukte. Hier dürfen die Patienten nur selten zugreifen.
Auch Medikamente können den Kaliumspiegel beeinflussen: So erhöhen ACE-Hemmer und AT1-Antagonisten, Nicht-Steroidale Antirheumatika (NSAR) oder kaliumsparende Diuretika den Wert des Serumkaliums.
Maximal sechs Gramm Kochsalz täglich aus der Nahrung sollten es sein. / Foto: Shutterstock/Yulia Furman
Nierenkranke müssen auch am Salz sparen, täglich sollten es nicht mehr als sechs Gramm Kochsalz aus der Nahrung sein. Nicht einfach, denn 80 Prozent der täglichen Salzzufuhr stammen aus verarbeiteten Lebensmitteln. Die Hauptquellen: Brot und Brötchen, Fleisch- und Wurstwaren sowie Milchprodukte und Käse.
Auch die Trinkmenge müssen Nierenkranke im Auge behalten. Bei geschädigten Nieren ist die Annahme, dass die Nieren gut durchgespült werden müssen ab einem bestimmten Stadium der Nierenerkrankung hinfällig. Eine zu hohe Trinkmenge überfordert im Gegenteil die Organe. Allgemein gelten zwei Liter Flüssigkeit pro Tag als empfehlenswert Die individuell ideale Trinkmenge hängt jedoch vom Stadium der chronischen Nierenerkrankung ab.
Bei einer chronischen Nierenerkrankung gehört auch die Medikation genau kontrolliert. So sollten Ärzte keine Medikamente verschreiben, bei denen eine nephrotoxische Wirkung bekannt ist. Diese Arzneimittel schädigen über unterschiedliche Mechanismen die Nieren. Dazu gehört die Kombination von Antihypertensiva und NSAR, weitere Beispiele sind Ibuprofen, Lithium, Digoxin, Methotrexat und verschiedene Antibiotika wie Ampicillin, Aminoglykoside oder Ciprofloxacin.
Auch Statine können problematisch werden. Eine mögliche, wenn auch seltene Nebenwirkung ist die Rhabdomyolyse. Dabei fallen große Mengen an renalem Myoglobin und anderen Bestandteilen der Muskelzelle an, die die Niere direkt schädigen.
Bei vielen Medikamenten muss zudem die Dosierung angepasst werden. Dazu orientieren sich Ärzte in der Regel an der Glomerulären Filtrationsrate. Für die PTA in der Apotheke ist das weniger von Belang. Für sie hingegen wichtig: Vermutet sie bei Patienten eine Störung der Nierenfunktion, weiß sie davon oder kennt Risikofaktoren beim Patienten, kann sie für die Selbstmedikation entsprechend beraten.