Chronischen Husten behandeln |
Bei der Refluxkrankheit oder GERD (Gastroesophageal Reflux Disease) versagt der Verschlussmechanismus zwischen Speiseröhre und Magen. Dadurch können vermehrt Magensaft und Magensäure, aber auch Dünndarmsaft und Gallensäuren in die Speiseröhre fließen. Reflux-Patienten, bei denen die Sensitivität des Hustenreflexes pathologisch gesteigert ist, können einen chronischen Husten entwickeln. Es werden zwei Mechanismen diskutiert, über die die Magensäure den Husten triggern kann. Gemäß der Reflextheorie reizt aufsteigender Magensaft den Vagusnerv in der Speiseröhre, was reflexartig Husten auslöst. Auch eine Mikroaspiration von Magensaft kann Husten auslösen (Aspirationstheorie). Dabei atmen Patienten kleine Mengen davon ein, so dass Säure in die Atemwege gelangt und dort Rezeptoren im oberen Atemwegstrakt und Kehlkopf stimuliert.
Die Zusammenhänge von Reflux und Husten sind noch nicht vollständig erforscht und in der Praxis nicht leicht zu erkennen. »Bei Reflux als Triggerfaktor für den chronischen Husten bemerkt nur etwa die Hälfte der Patienten überhaupt ein Sodbrennen«, erklärt Mülleneisen. Der Arzt kann die Störung mit einer Gastroskopie oder einer 24-Stunden-pH-Metrie diagnostizieren.
»Bei Husten und diagnostiziertem Reflux mit Symptomen wie Sodbrennen sind Protonenpumpenhemmer Mittel der Wahl«, sagt der Facharzt aus Leverkusen. Für eine kurzzeitige Therapie sind Omeprazol und Pantoprazol in der Wirkstärke von 20 mg auch ohne Rezept erhältlich. Bei Reflux-bedingtem Husten kann es aber erforderlich sein, dass der Arzt eine Therapie in doppelter Standarddosierung für zwei bis drei Monate verschreibt. Bei leichteren Beschwerden können H2-Antihistaminika, Alginate und Antazida helfen.
Zusätzlich kann die PTA beraten, wie sich Risikofaktoren für einen Reflux reduzieren lassen. Dazu gehören Maßnahmen wie Übergewicht abzubauen und weniger Nikotin, Kaffee und Alkohol zu konsumieren. Der Genuss von sehr süßen und fettreichen Speisen vor dem Schlafengehen erhöht die Gefahr, dass in der Nacht Magensäure zurückfließt. Nächtlichem Sodbrennen können Patienten auch vorbeugen, indem sie das Kopfende ihres Bettes höherstellen.
Coronaviren lösten bereits 2002 eine Pandemie aus: SARS. Ende 2019 ist in der ostchinesischen Millionenstadt Wuhan eine weitere Variante aufgetreten: SARS-CoV-2, der Auslöser der neuen Lungenerkrankung Covid-19. Eine Übersicht über unsere Berichterstattung finden Sie auf der Themenseite Coronaviren.