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Hitzeschutz für kleine Kinder

Coole Kids statt Sonnenstich

Babys und Kleinkinder sind bei Hitze besonders gefährdet, und das gleich aus mehreren Gründen: Sie dehydrieren schnell und bekommen leicht einen Sonnenbrand oder Sonnenstich. Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) gibt Eltern Tipps, wie sie ihren Nachwuchs am besten schützen können.
Katja Egermeier
26.07.2022  09:00 Uhr

Dass Kinder schneller unter Hitzebeschwerden leiden, liegt laut BZgA vor allem daran, dass sie weniger schwitzen als Erwachsene. Sie geben dadurch weniger Wärme ab und erzeugen bei körperlichen Aktivitäten zudem mehr Stoffwechselwärme als erwachsene Menschen. Dem kindlichen Körper gelinge es bei extremer Hitze und großer Anstrengung daher häufig nicht mehr, seine Temperatur ausreichend zu senken, warnt die BZgA.

Eltern sollten stets im Hinterkopf behalten, dass Hitze auf ihr Baby oder Kleinkind andere Auswirkungen hat als auf sie. Dabei gelte der Grundsatz: Je jünger das Kind, desto empfindlicher ist es gegen Hitze. Es könne also vorkommen, dass Erwachsene noch die Sonne genießen, während das Kind schon gegen die Hitze kämpft. Um die Kleinen vor Sonne und Hitze zu schützen, empfiehlt die BZgA Eltern daher:

  • Achten Sie darauf, dass Ihr Kind genügend trinkt. Die richtige Trinkmenge und wie Sie Ihr Kind zur Flüssigkeitsaufnahme motivieren können, erfahren Sie im untenstehenden Kasten.
  • Setzen Sie Kinder unter einem Jahr niemals direkter Sonneneinstrahlung oder der Mittagshitze aus.
  • Auch Kleinkinder bis vier Jahre sollten die intensive Mittagssonne zwischen 10 und 17 Uhr meiden und sich während dieser Zeit im Schatten oder – noch besser – im Haus aufhalten und auf anstrengende Spiele verzichten.
  • Aktivitäten im Freien sollten in den kühleren Morgen- und Abendstunden stattfinden. Dabei sollten möglichst schattige Plätze gewählt und immer auf sonnengerechte Kleidung geachtet werden – auch im Schatten.
  • Zu einer sonnengerechten Kleidung gehören auch eine Kopfbedeckung und eine Sonnenbrille.
  • Kinder sollten stets mit Sonnencreme vor UV-Strahlung geschützt werden – mit einem Lichtschutzfaktor von mindestens 30. Das Sonnenschutzmittel sollte 30 Minuten bevor es nach draußen geht aufgetragen werden.
  • Sorgen Sie dafür, dass sich Ihr Kleinkind beim Spielen mit Wasser, im Planschbecken oder unter einer Gartendusche abkühlen kann.
  • Aber: Kinder können sich beim Spielen mit Wasser unterkühlen und sollten beim Planschen mit Wasser nie unbeaufsichtigt sein.
  • Für Aufenthalte im Wasser ist ausreichender Sonnenschutz besonders wichtig. Wasser reflektiert die UV-Strahlung und verstärkt sie dadurch. Kinder sollten nach dem Planschen daher immer neu eingecremt werden. Doch Achtung: Die durch den LSF angegebene Schutzdauer wird durch das Nachcremen nicht verlängert, sondern nur erhalten.
  • Kinder dürfen auf keinen Fall im parkenden Auto zurückgelassen werden, das kann sehr schnell lebensbedrohlich für sie werden.
  • Legen Sie Ihr Baby oder Ihr Kleinkind im kühlsten Raum der Wohnung schlafen.

Zeigt das Kind Symptome von Hitzebelastung, wie beispielsweise starkes Schwitzen, kühle Haut und ein gerötetes Gesicht oder in schlimmeren Fällen Kopfschmerzen, Übelkeit oder Ohrgeräusche, sollten umgehend Erste-Hilfe-Maßnahmen eingeleitet werden. Dazu gehören Abkühlung und eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr. Bei Verdacht auf einen Sonnenstich oder Hitzschlag sollte umgehend eine Ärztin oder Arzt verständigt werden.

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