Welche Coronatests gibt es und wie gut sind sie? |
PCR-Tests gelten nach wie vor als Goldstandard, wenn es darum geht, eine akute Infektion mit dem neuartigen Corona-Virus festzustellen. / Foto: Getty Images/
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Corona-Tests in Apotheken sind in Deutschland vor allem hinsichtlich der Antigentests in der Diskussion. Zurzeit wird das Testen durch Apothekenpersonal durch den sogenannten Arztvorbehalt noch verhindert: Meldepflichtige Infektionskrankheiten wie Covid-19 müssen laut Infektionsschutzgesetz (IfSG) von Ärzten festgestellt werden. Zwar wurde § 24 IfSG kürzlich dahingehend modifiziert, dass weitere Gesundheitsberufe Corona-Schnelltests durchführen dürfen, Apotheker und PTA wurden dabei jedoch nicht berücksichtigt. Das Bundesgesundheitsministerium kann jedoch, falls die aktuelle Pandemie-Situation dies notwendig macht, weitere Personen, die einen reglementierten Gesundheitsfachberuf erlernt haben, dazu ermächtigen. Dazu zählen auch PTA.
Zurzeit prüft die Apothekergenossenschaft Noveda ein Modell, das es Mitgliedsapotheken möglich machen soll, Corona-Tests durchzuführen, und inwieweit ein Interesse der Apotheken daran besteht. Dem Konzept zufolge sollen Apotheker nicht nur Antigentests, sondern auch PCR-Tests anbieten können.
Auch die Abgabe von Selbsttests an Endverbraucher ist aufgrund der Medizinprodukteabgabeverordnung (MPAV) problematisch. Demzufolge sind Apotheker und PTA nicht zur Abgabe von In-vitro-Diagnostika zum Nachweis eines Krankheitserregers, einer Krankheit oder Infektion berechtigt. Befristete Ausnahmen sind jedoch grundsätzlich möglich.
Sensitivität ist die Wahrscheinlichkeit, dass ein Infizierter auch als solcher erkannt wird. Sie beschreibt die Empfindlichkeit des Tests.
Spezifität bezeichnet die Zielgenauigkeit eines Tests. Sie gibt an, wie gut er einen nicht Infizierten auch als solchen erkennt. Bei einem PCR-Test liegt diese bei nahezu 100 Prozent.
Bekommt eine Person ein positives Testergebnis, obwohl keine SARS-CoV-2-Infektion vorliegt, spricht man von einem falsch-positiven Ergebnis. Wird ein Infizierter nicht als solcher erkannt, ist das Ergebnis falsch-negativ.
Sowohl PCR- als auch Antikörpertests sind als Corona-Selbsttests erhältlich – in Deutschland bislang nur über das Internet. Bei diesen entnehmen die Testpersonen die Proben jeweils selbst und senden sie zur Analyse an ein Labor. Das Bundesgesundheitsministerium und viele Virologen raten allerdings von diesen Selbsttests ab: Fehler bei der Eigenentnahme der Probe lassen zu häufig ein falsch-negatives Ergebnis befürchten.
Quellen: RKI, vfa-Patientenportal, Bundesministerium für Gesundheit
Coronaviren lösten bereits 2002 eine Pandemie aus: SARS. Ende 2019 ist in der ostchinesischen Millionenstadt Wuhan eine weitere Variante aufgetreten: SARS-CoV-2, der Auslöser der neuen Lungenerkrankung Covid-19. Eine Übersicht über unsere Berichterstattung finden Sie auf der Themenseite Coronaviren.