Covid-Impfstoff von Novavax vor EU-Zulassung |
Das Spike-Protein des Coronavirus SARS-CoV-2 führt im Körper zur Bildung neutralisierender Antikörper und ist daher für die Impfstoffentwicklung sehr relevant. / Foto: Getty Images/Design Cells
Ein Expertenteam werde nun die Daten des Herstellers prüfen und Risiken gegen Nutzen abwägen, so die EMA. Eine Entscheidung wird in einigen Wochen erwartet.
Die Experten hatten bereits im laufenden Prüfverfahren Studien zur Wirkung bewertet (Rolling-Review-Verfahren). Auch sei eine vorläufige Prüfung von möglichen Risiken bereits abgeschlossen worden. Sollte die EMA eine bedingte Marktzulassung empfehlen, muss die EU-Kommission noch endgültig zustimmen. Das aber gilt als Formsache. Bisher sind in der EU vier Impfstoffe zugelassen.
Das Novavax-Produkt namens Nuvaxovid (NVX-CoV2373) ist im Gegensatz zu den bisher zugelassenen Impfstoffen weder ein mRNA-Impfstoff – wie die Präparate von Biontech und Moderna – noch ein Vektor-Impfstoff wie die von Astrazeneca und Johnson & Johnson.
Bei Nuvaxovid handelt es sich um einen proteinbasierten Impfstoff und damit um ein altbewährtes Impfstoffprinzip. Er enthält virusähnliche Partikel, die das Spike-Protein von SARS-CoV-2 präsentieren, und der mit dem Wirkverstärker Matrix-M™ adjuvantiert ist. Der Impfstoff soll bei Geimpften eine Immunantwort (Antikörper- und T-Zell-Antwort) gegen das Spike-Protein induzieren. Nuvaxovid wäre der erste in der EU zugelassene Covid-19-Impfstoff dieses Typs und gilt als Alternative zu den neuartigen mRNA- oder Vektorimpfstoffen. Wie bei anderen proteinbasierten Impfstoffen reicht für Lagerung und Transport die normale Kühlkette von 2 bis 8 Grad Celsius aus.
Coronaviren lösten bereits 2002 eine Pandemie aus: SARS. Ende 2019 ist in der ostchinesischen Millionenstadt Wuhan eine weitere Variante aufgetreten: SARS-CoV-2, der Auslöser der neuen Lungenerkrankung Covid-19. Eine Übersicht über unsere Berichterstattung finden Sie auf der Themenseite Coronaviren.