Darmgesund ins Frühjahr starten |
»Gute« Bakterien können durch ballaststoffreiche, präbiotische Lebensmittel gefördert werden. Dazu gehören unter anderem Gemüse, Obst, Vollkornprodukte, Hülsenfrüchte sowie Nüsse und Samen / Foto: Adobe Stock/Trendsetter
Auch wenn es zunächst paradox klingt: Wenn das Mikrobiom des Darms, die sogenannte Darmflora, mit einer großen Anzahl verschiedener Bakterien besiedelt ist, ist das gut für das Allgemeinbefinden. Außerdem ist der Darm an der Produktion von Hormonen, Vitaminen und Botenstoffen beteiligt und wehrt Krankheitserreger ab. Doch Stresssituationen, Infektionen und Erkrankungen, aber auch eine einseitige Ernährung oder bestimmte Medikamente können die Darmflora aus dem Takt bringen. Blähungen, Durchfall, Verstopfung oder Mundgeruch sind mögliche erste Hinweise auf eine gestörte Zusammensetzung der Darmflora.
Der Dickdarm ist ein bis eineinhalb Meter lang, der Dünndarm misst bis zu sechs Meter. Seine Hauptaufgabe ist die Verdauung und Aufnahme verwertbarer Nährstoffe über die Schleimhaut, die Eindickung des nicht verdauten Darminhaltes durch Wasserentzug und die Regulierung des Flüssigkeitshaushaltes. Er besitzt mehrere Millionen eng vernetzter Nervenzellen und ist von unzähligen Mikroorganismen wie Bakterien und Pilzen besiedelt, die für unsere Gesundheit unverzichtbar sind.
Die Darmflora ist bei jedem Menschen zwar so individuell wie ein Fingerabdruck. Dabei lassen sich die Darmbakterien in vier Hauptgruppen einteilen: Firmicutes (Lactobazillen/Clostridien) und Actinobakterien (Bifidobakterien) wandeln vorhandene Stoffe in die für das zentrale Nervensystem wichtigen Botenstoffe Gamma-Aminobuttersäure (GABA) und Serotonin um. Die Bakteriengruppen Bacterioides (Prevotella) und Proteobakterien (Escherichia coli = E. coli) kommen ebenfalls im Darm gesunder Menschen vor, allerdings können manche Stämme eine Infektion auslösen – ob durch den Verzehr von Lebensmitteln, die mit E. coli-Bakterien besiedelt sind, oder das Trinken oder Verschlucken von damit verunreinigtem Wasser.