Darmkrebsrisiko ließe sich weiter senken |
Bisher sei nicht klar gewesen, welche der aktuell möglichen Vorsorgestrategien das Risiko für Darmkrebs am stärksten senken, so die DKFZ. »Sowohl für Frauen und Männer, die an der Vorsorge interessiert sind, als auch für involvierte Ärzte ist es von großem Interesse zu wissen, welche der Strategien zur Darmkrebsvorsorge über einen längeren Zeitraum die effektivste ist«, erklärt der Epidemiologe Hermann Brenner vom DKFZ.
»Das aktuelle Angebot leistet bereits einen enormen Beitrag zur Krebsprävention und Senkung der Darmkrebsmortalität«, erklärt Thomas Heisser, Forscher am DKFZ und Erstautor der aktuellen Studie. Dennoch zeigten die Ergebnisse, dass noch viel Optimierungspotenzial bestehe – wie das Angebot einer Vorsorgekoloskopie für Frauen schon ab 50 Jahren. »Vor dem Hintergrund des demographischen Wandels wäre es außerdem besonders wichtig, zusätzliche Angebote für ältere Menschen zu schaffen, zum Beispiel auf Grundlage immunologischer Stuhltests.«
Viele der in Deutschland etwa 25.000 jährlichen Darmkrebs-Todesfälle wären aus Sicht Brenners durch die Darmkrebsvorsorge vermeidbar. »Deshalb arbeiten wir daran, die Möglichkeiten der potenziell lebensrettenden Früherkennungsuntersuchungen weiter zu optimieren.«
Etwa 6 Prozent der Bundesbürger erkranken im Laufe ihres Lebens an Darmkrebs, etwa 40 Prozent der Neuerkrankten sterben jährlich daran. Darmkrebs zählt zu den bösartigen, da schleichenden Erkrankungen, die meist unbemerkt fortschreiten. Er entsteht aus Vorstufen, sprich: aus Veränderungen in der Darmschleimhaut wie Polypen beziehungsweise Adenomen. Das Erkrankungs-Risiko steigt ab dem 50. Lebensjahr immer weiter an. Auch wenn nahe Verwandte betroffen sind, besteht erhöhte Gefahr, an Darmkrebs zu erkranken.