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Das bringen Atemschutzmasken

Mund-Nasen-Schutz der Chirurgen

Der aus dem Operationssaal bekannte Mund-Nasen-Schutz (MNS) ist keine klassische Atemschutzmaske, die per Definition dem Schutz des Trägers dient. Der MNS hingegen soll vor allem die Verbreitung von Tröpfchen in die Umgebung durch den Träger verhindern. Er soll im Operationssaal also den Patienten schützen. Da ein MNS nicht dicht anliegt, schützt er den Tragenden nicht komplett selbst vor einer Tröpfcheninfektion. Mund und Nase des Trägers können durch die Maske aber vor Berührungen durch kontaminierte Hände geschützt werden.

Zum eigenen Schutz vor einer Tröpfcheninfektion dienen hingegen die Partikel-filternden Halbmasken (filtering face piece, FFP), die ganz oder teilweise aus nicht auswechselbarem Filtermaterial bestehen. Denn diese reduzieren infektiöse Aerosole in der eingeatmeten Luft. Die zu den Halbmasken gehörenden Atemschutzfilter werden nach der Europäischen Norm DIN EN 149 geprüft. Dabei wird auf die sogenannte Gesamtleckage geprüft, die sich aus Filterdurchlass und Undichtigkeit zwischen der Dichtlinie der Maske und dem Gesicht des Trägers zusammensetzt. Je nachdem wie dicht die Masken sind, wird zwischen den Klassen FFP1, FFP2 und FFP3 unterschieden. Für die FFP-Masken gibt es im Gegensatz zum MNS keine mikrobiologische Prüfung. Allerdings geht man davon aus, dass die verwendeten Prüfsubstanzen auch das Abscheideverhalten von Viren, Bakterien und Pilzen mit einschließen. Bei FFP1 darf die Gesamtleckage maximal 22 Prozent, bei FFP2 maximal 8 Prozent und bei FFP3 maximal 2 Prozent betragen. 

Korrekter Sitz ist wichtig

Grundsätzlich ist eine korrekte Anwendung der Masken Voraussetzung für deren Wirksamkeit. Die oben angegebenen Werte können nur erreicht werden, wenn die Maske dicht am Gesicht anliegt. Das kann den Atemwiderstand leicht erhöhen. Teilweise verfügen die FFPs über ein Ausatemventil, das den Widerstand verringern und somit für eine geringere Belastung beim Tragen sorgen soll. Ob die Maske dicht sitzt, kann überprüft werden, indem man das Ausatemventil verschließt und mit leichtem Ausatmen einen Überdruck erzeugt, der dann bestehen bleiben sollte. Barthaare können die Schutzwirkung negativ beeinträchtigen.

»In der Regel stellt das Tragen einer gut angepassten FFP2- Maske aber einen geeigneten Schutz vor infektiösen Aerosolen, einschließlich Viren dar, da davon ausgegangen werden kann, dass diese an kleinste Tröpfchen oder Tröpfchenkerne gebunden sind«, heißt es in einer Empfehlung zur »Infektionsprävention im Rahmen der Pflege und Behandlung von Patienten mit übertragbaren Krankheiten« der Kommission für Krankenhaushygiene und Infektionsprävention (KRINKO) beim Robert-Koch-Institut (RKI).

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