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Dextromethorphan

Dem Diabetes was husten

Der Hustenblocker Dextromethorphan (DXM) könnte eine Zukunft als Antidiabetikum vor sich haben. Die Substanz schützt Inselzellen in der Bauchspeicheldrüse und senkt den Blutzuckerspiegel. Allerdings störten bis dato die zentralen Nebenwirkungen des Arzneistoffs.
Isabel Weinert
08.02.2022  16:00 Uhr

Sie deutlich zu mindern, das ist nun einem Forscherteam um Professor Dr. Eckhard Lammert vom Deutschen Diabetes-Zentrum (DDZ) gelungen. Die Wissenschaftler beließen die Morphinan-Kernstruktur, modifizierten aber die Substituenten. Die daraus entstandenen Derivate zeigen unverändert antidiabetische Wirkungen, gelangen jedoch nur noch in geringerem Maße durch die Blut-Hirn-Schranke in das Zentrale Nervensystem (ZNS).

»Die Beobachtung, dass die neuen Wirkstoffe deutlich weniger Nebenwirkungen aufweisen, macht sie zu interessanten Kandidaten für die Zukunft der Diabetestherapie«, erklärt Professor Dr. Michael Roden, Wissenschaftlicher Direktor und Vorstand des DDZ. Denn trotz der Verfügbarkeit zahlreicher Medikamente für die Diabetestherapie bestehe immer noch Bedarf nach wirksameren und besser verträglichen Therapieformen zur gezielten Diabetesbehandlung. Die DXM-Derivate könnten künftig darüber hinaus Vorbild für Opiate ohne Suchtpotenzial werden, so die Hoffnung der Forscher.

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