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Nuvaxovid von Novavax

Der Impfstoff, auf den manche warten wollen

Heute hat die EU-Arzneimittelbehörde EMA den Weg frei gemacht für die Zulassung des Corona-Impfstoffes des US-amerikanischen Herstellers Novavax – und damit für eine Vakzine, auf die manche Menschen gewartet haben, weil sie auf anderen Technologien wie die bisher verfügbaren Vakzine beruhen. Damit ist auch die Hoffnung verbunden, dass sich manche Menschen jetzt doch noch impfen lassen. 
dpa
20.12.2021  13:20 Uhr

Wie funktioniert der Novavax-Impfstoff?

Nuvaxovid besteht laut Paul-Ehrlich-Institut (PEI) aus virusähnlichen Partikeln, die das Spike-Protein des Coronavirus enthalten. Die Proteine werden vom Körper als fremd erkannt und das Immunsystem wird hochgefahren – spezifische Antikörper und T-Zellen werden gebildet. Damit ist man vor einer echten Infektion besser gewappnet.

mRNA-Präparate zum Beispiel funktionieren anders. Hier werden Körperzellen mit Hilfe von Erbgutschnipseln angeregt, selbst das Spike-Protein herzustellen, um eine Immunantwort auszulösen.

Wie gut wirkt der neue Impfstoff von Novavax?

In einer Zulassungsstudie von Novavax lag die Wirksamkeit in Bezug auf Erkrankungen bei 90 Prozent. Das bedeutet, unter den Probanden der geimpften Gruppe traten 90 Prozent weniger Erkrankungen auf als unter den Probanden einer Kontrollgruppe. Es wurden zwei Dosen im Abstand von drei Wochen verabreicht. Allerdings beziehen sich die Ergebnisse hauptsächlich auf die Alpha-Variante, die in Deutschland so gut wie vollständig von Delta verdrängt wurde. Bald dürfte Experten zufolge die neue Variante Omikron das Infektionsgeschehen stark beeinflussen.

»Auch dieser Impfstoff wird an Omikron angepasst werden müssen.«
Carsten Watzl, Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Immunologie

Wieso warten manche Menschen auf bestimmte Impfstoffe?

Einige scheinen ein größeres Vertrauen in Vakzine zu haben, die nach klassischen Verfahren hergestellt werden. So gibt es bei manchen ein Misstrauen gegen die neue mRNA-Technologie, auf denen die Impfstoffe von Moderna und Biontech/Pfizer beruhen. Es gibt die Befürchtung, dass diese bisher unbekannte Langzeitschäden verursachen könnten.

Fußball-Nationalspieler Joshua Kimmich etwa hatte sein Impfzaudern zunächst mit »ein paar Bedenken, gerade, was fehlende Langzeitstudien angeht« erklärt. Nach emotionalen Debatten und einer Coronainfektion kündigte er kürzlich an, sich nun doch impfen zu lassen. Experten halten es für nahezu ausgeschlossen, dass bei den zugelassenen Impfstoffen noch unbekannte Langzeitfolgen auftreten.

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