Die »Babyfreundliche Apotheke« |
Werdende Mütter haben ganz besondere Fragen und Sorgen, mit denen sie sich nicht selten an ihre Apotheke wenden. / Foto: Getty Images/Westend61
Wo soll ich mein Baby entbinden? Was ist für die Zeit nach der Geburt wichtig zu wissen? Was ist zu beachten, damit das Stillen klappt? Was, wenn das Baby schreit oder nicht einschlafen kann? – Kinderwunsch, Schwangerschaft, Geburt und die ersten Monate danach bringen Fragen über Fragen.
»In unseren Mitgliedapotheken werden Mütter und Väter genau auf ihre Situation und Bedürfnisse abgestimmt beraten«, erklärte Karin Kriwanek, erste Vorsitzende von »Babyfreundliche Apotheke«, im Rahmen der Veranstaltung »Zielgruppe Junge Familie« auf der Expopharm Impuls. »Unser Verein bietet entsprechende Schulungsmaßnahmen sowie eine darauf basierende Zertifizierung an, deren Grundlage wiederum Beratungsstandards sind, die in QM-Handbuch zu erfassen sind.«
Sie zeigte auf, dass die am Qualifizierungsprozess teilnehmenden Apotheken umfassende Informationen und fachkundige Betreuung wiederum durch jeweils zuständige Gutachter erfahren. Auch nach der erfolgreichen Zertifizierung unterstütze der Verein seine Mitglieder bei der Profilierung als »Babyfreundliche Apotheke« aktiv. Beispielsweise durch vielfältige Fortbildungsangebote, adäquate Beratungshilfen und Werbemittel, professionelle Marketing- und PR-Maßnahmen sowie Vorschläge zur Gestaltung zielgruppengerechter Sortimente und Serviceangebote.
Kriwanek unterstrich, dass die intensive Kooperation mit Netzwerkpartnern wie Hebammen, Stillberatern und Ärzten die optimale Betreuung der Kundinnen in babyfreundlichen Apotheken auch dann gewährleistet, wenn die ureigenen Beratungsgrenzen der Apotheke erreicht sind. Wesentliches Ziel sei es, den Begriff »Babyfreundliche Apotheke« zu einem bundesweit anerkannten Qualitätsmerkmal zu machen. »Dabei ist für uns nicht entscheidend, dass die babyfreundliche Apotheke ein großes Mutter-Kind-Sortiment bietet, sondern dass sie über eine hohe fachliche Kompetenz verfügt, die durch unseren Schulungs-, Qualifizierungs- und Gutachterprozess gesichert ist.
»Wir organisieren in unseren Seminarräumen zudem auch spezielle Kurse zu allen babyrelevanten Themen«, erklärte Birgit Schade, Inhaberin einer seit 2008 zertifizierten babyfreundlichen Apotheke in Leipzig. Marco Keller, Inhaber einer babyfreundlich-zertifizierten Apotheke in Sulzfeld, wiederum unterstrich, dass er mit dieser speziellen Thematik »im ländlichen Bereich Flagge zeigen wolle«. Zudem bringe es ihm und seinen Team große Freude, sich in diesem Metier zu bewegen. In seinem Netzwerk arbeite er »Hand in Hand unter anderem mit vier Hebammen« und habe dabei durchweg positive Erfahrungen gemacht, so Keller. »Mütter und Väter erhalten von uns kompetente Betreuung und sind dankbar über jeden Tipp und Hinweis, den wir ihnen geben.«
Im August dieses Jahres konnte der Verein »Babyfreundliche Apotheke« die magische Zahl von 100 Mitgliedsapotheken überspringen und die 101. Mitgliedsapotheke begrüßen. Aktuell sind bereits 64 Apotheken als »babyfreundlich« zertifiziert. Das Verbreitungsgebiet dieser Apotheken reicht von Waren-Müritz im Norden und Lindau im Süden sowie von Zeuthen im Osten und Hückelhoven im Westen Deutschlands. Auf der Website des Vereins sind sie nach Postleitzahlen sortiert zu finden.