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Große Übersichtsarbeit

Die Ernährung beeinflusst Rheuma kaum

Patienten mit Arthrose oder rheumatoider Arthritis wird gemeinhin eine antientzündliche Ernährung empfohlen. Ein neuer Review zeigt nun jedoch: Die Ernährungsweise hat höchstens einen geringen Effekt auf die Progression der Erkrankung.
Daniela Hüttemann
20.06.2022  11:30 Uhr

Kann etwa eine pflanzenbetonte Ernährungsweise oder auch die Anwendung von Nahrungsergänzungsmitteln wie Fischölkapseln oder Glucosamin den Verlauf einer rheumatischen Erkrankung beeinflussen? Um diese Frage zu beantworten, hat die »European League Against Rheumatism« (EULAR), Europas große Fachgesellschaft für rheumatische Erkrankungen, einen Review aus 24 Übersichtsarbeiten erstellt. Die Ergebnisse sind im Fachjournal »RMD Open« veröffentlicht worden.

»Obwohl eine gesunde Ernährung andere Gesundheitsvorteile mit sich bringt, ist jeder Einfluss auf rheumatoide und muskuloskelettale Erkrankungen gering und klinisch unbedeutsam«, so das vernichtende Urteil. Grundsätzlich gebe es aber nicht genügend ernährungswissenschaftliche Studien hoher Qualität. Zudem sei die Bandbreite der untersuchten Interventionen sehr groß gewesen.

Die Reviewautoren betonen dennoch, dass die Betroffenen sich gesund ernähren und nicht zu viel Gewicht auf die Waage bringen sollten. Schließlich habe eine generelle gesunde Ernährung andere gesundheitliche Vorteile zu bieten – zum Beispiel für die kardiovaskuläre und mentale Fitness.

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