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Pflege bei Sommerhitze

Durstlöscher für die Haut

Im Sommer ist die Haut besonders durstig. Häufiges Schwitzen und vermehrte UV-Strahlung machen ihr zusätzlich zu schaffen. Leichte Texturen, Seren und Sprays spenden Feuchtigkeit und helfen auch bei 30 Grad im Schatten, einen kühlen Kopf zu bewahren.
Elke Wolf
19.08.2020  12:34 Uhr

Dass man der Gesundheit zuliebe täglich rund 1,5 Liter trinken sollte, ist hinlänglich bekannt. Anders im Sommer: Um den Temperaturausgleich bei Hitze zu unterstützen und das durch die vermehrte Schweißproduktion entstandene Defizit aufzufangen, dürfen es gerne mehr sein – am besten zwischen zwei und drei Liter Wasser, Fruchtschorlen oder kalter ungesüßter Früchtetee täglich. Wichtig: Die Getränke nicht eiskalt trinken. Das sorgt zwar für einen sofortigen Erfrischungseffekt, regt den Körper jedoch erst recht zur Wärmeproduktion an.

Gleiches gilt im Übrigen auch für die richtige Duschtemperatur: Abwechselnde Heiß/kalt-Duschen am Morgen oder kaltes Abbrausen bringen zwar den Kreislauf in Schwung; doch die Abkühlung bringt die Wärmeproduktion erst recht auf Touren und man kommt danach ordentlich ins Schwitzen. Am besten duscht es sich lauwarm mit einem erfrischenden Duschgel (wie Weleda® Citrus Erfrischungsdusche, Dr. Hauschka® Duschcreme mit Zitrone und Lemongras, Kneipp Duschgel). Zitrus-Komponenten wirken belebend, Menthol kühlt. Pflanzenzusätze helfen auch am Abend; fühlen sich die Beine am Ende des Tages schwer an, gibt es unterschiedliche Lösungen: etwa ein kühlendes Fußbad zum Beispiel mit Pfefferminz-Extrakt (dazu den Tee selbst hochkonzentriert kochen), eine Massage der Füße mit Urea-haltigen Cremes (wie Eubos Urea intensiv Care Fußcreme®) oder kurzes Ab- und Einreiben der Oberschenkel mit einem Eiswürfel oder einer Rosskastaniensamen- oder Weinlaubextrakt-haltigen Creme (wie Allgäuer Latschenkiefer® Bein Frische-Gel, Antistax® Frischgel).

Durch die warmen Temperaturen und die UV-Strahlung gerät die Haut in Stress. Die Durchwärmung erfasst alle Hautschichten. Der transepidermale Wasserverlust nimmt zu, die Haut verliert vermehrt wichtige Feuchthaltefaktoren, wie Harnstoff, Lactate, Aminosäuren, freie Carbonsäuren sowie Pyrrolidoncarbonsäuren, die den Wassergehalt der oberen Hautschichten regeln und die Haut geschmeidig halten. Untersuchungen zeigen, dass im Sommer besonders die Haut älterer Personen und von Frauen Feuchtigkeit verliert. Das ist kein Wunder, beginnen sich doch bereits die Wasserdepots ab Mitte 20 zu leeren. Auch der Lipidgehalt wird im Alter geringer und die Talgdrüsenaktivität nimmt ab. Deshalb braucht die Haut im Sommer eine feuchtigkeitsspendende Pflege.

Lieber leicht im Sommer

Die Haut dürstet im Sommer nach einer weniger reichhaltigen Pflege. Leichte Texturen ohne rückfettende Inhaltsstoffe gleichen den Feuchtigkeitsverlust der Haut aus und stellen den Hydrolipidmantel auf der Oberfläche wieder her. Sie ziehen schnell ein und hinterlassen keinen Film auf der Haut. Ihre Grundlagen sind stark wasserhaltige Öl-in-Wasser-Emulsionen (Lotionen), Liposomen-Zubereitungen oder Hydrodispersionsgele, die der Haut neben Fett und Feuchtigkeit auch Feuchthaltesubstanzen wie Harnstoff, Glycerin, Hyaluronsäure oder Natriumlactat zuführen (wie Aqualia® Thermal von Vichy, Aquaporin Active erfrischende Lotion von Eucerin, Nourishing Body Lotion von Caudalie®, Body Nutri+ Lait Relipidant Corps von Lierac) . Der Lipidgehalt darf allerdings nicht zu gering sein, damit die zugeführte Feuchtigkeit nicht sofort wieder verdunstet.

Wer sich zwischendurch eine Extraportion Feuchtigkeit gönnen möchte, der verschafft sich mit einem Gesichtsspray mit Thermalwasser (wie von Avène oder Vichy) sofort ein Gefühl von Frische. Dank seiner fixierenden Wirkung kann es auch über das Make-up gesprüht werden. Am Abend beruhigen Reinigungsprodukte mit Thermalwasser den Teint und bewahren ihn so vor dem Austrocknen.

Feuchtigkeitsbooster Nummer 1 ist die Hyaluronsäure. Zusammen mit Kollagen und Elastin gehört sie zu den wichtigsten Komponenten der extrazellulären Matrix in der Dermis. Doch ihre Konzentration ist in höherem Lebensalter deutlich vermindert. Die dadurch reduzierte Wasserbindungsfähigkeit der Dermis wird für den nachlassenden Hautturgor verantwortlich gemacht. Pro Gramm Eigengewicht kann sie ganze sechs Liter Feuchtigkeit aufnehmen. Führt man sie von außen zu, verbindet sich die Hyaluronsäure über Wasserstoffbrückenverbindungen mit Molekülen der Hornschicht. Das wirkt aufpolsternd und gleicht so feine Trockenheitsfältchen und Linien aus. Dieser Vernetzungseffekt kommt am besten zum Tragen, wenn die Hyaluronsäure in der Zubereitung hoch- und niedermolekular formuliert ist, wenn also langkettige und fragmentierte Bausteine vorliegen. Dann kann die Hyaluronsäure unterschiedlich tief in die Hautschichten eindringen und versorgt sie zuverlässig über mehrere Stunden hinweg mit der nötigen Feuchtigkeit.

Auch Urea gehört zu den Wirkstoffklassikern. Dabei ist Harnstoff genauso wie Hyaluronsäure ein natürlicher Feuchtigkeitsfaktor unserer Haut. Er hilft den Zellen, sich besser miteinander zu vernetzen, wodurch die Haut auch in tieferen Schichten gut durchfeuchtet wird. Darüber hinaus stärkt Urea die körpereigene Schutzfunktion der Haut. Zudem wirkt es leicht antibakteriell, das kann Hautirritationen vorbeugen. Cremes mit Urea sind daher ideal für sehr trockene, sensible oder zu Juckreiz neigender Haut.

Flaschengeister

Wenn die Pflegepräparate allein nicht mehr ausreichen, fungieren Ampullen als Feuerlöscher. Die enthaltenen Seren wirken wie eine Intensivkur, meist als Anti-Aging-Zubereitung beworben (wie Liftaktiv® Antiaging Ampullen von Vichy, Toleriane® Ultra Ampullen von La Roche Posay). Nach sieben Tagen zeigen Ampullen die ersten Effekte, nach 3 Wochen kann eine Kur die Haut sichtbar aufpolstern. Angewendet wird das Serum immer direkt nach der Reinigung: zum Beispiel morgens für Straffung und Glow und über Nacht zur Regeneration. Wichtig: Bei Glas-Ampullen den Hals vorsichtig abbrechen. Manchmal liegt ein Kunststoff-Applikator bei. Das Serum wird in die hohle Hand gegeben und mit den Fingerspitzen aufgetragen. Das Konzentrat sanft in die Haut einklopfen.

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