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Internet und Social Media

Ein Drittel der Online-Informationen über Krebs sind falsch

Ein Drittel der beliebtesten Artikel zur Behandlung von Krebs, die sich im Internet, vor allem aber bei Social Media finden, enthalten falsche Informationen. Sie haben das Potenzial, sich negativ auf die Behandlung und die Überlebenschancen von Krebspatienten auszuwirken. Zu diesem Ergebnis kamen nun Forscher im Rahmen einer US-amerikanischen Studie, die heute im »Journal oft he National Cancer Institut« veröffentlicht worden ist.
Katja Egermeier
26.07.2021  14:00 Uhr

Grundsätzlich sei das Internet eine wichtige Quelle für Gesundheitsinformationen. Doch Fehlinformationen nähmen bei vielen Krankheitsbildern zu, heißt es in einer Pressemitteilung des Huntsman Cancer Insititue (HCI) in Utah, wo die Studie durchgeführt wurde. So würden bei der Behandlung von Krebserkrankungen sehr häufig Ansätze unterstützt, die sich negativ auf die Qualität der Krebstherapie auswirken können. Zudem erhielten Artikel mit falschen Inhalten mehr Aufmerksamkeit als Texte mit evidenzbasierten Informationen. Das könne dazu führen, dass Patienten Entscheidungen träfen, die sich nachteilig auf ihr Überleben auswirken.

Um den Umfang und die Qualität von Krebsinformationen im Internet und den sozialen Medien besser verstehen zu können, ließ Studienleiter Skyler Johnson, Radioonkologe am HCI, die Behauptungen in den 200 beliebtesten Artikeln auf Social-Media-Seiten von einem medizinischen Expertengremium überprüfen und bewerten. Die Arbeitsgruppe konzentrierte sich dabei auf Artikel zu Brust-, Prostata-, Lungen- und Darmkrebs.

Johnson: »Wir haben festgestellt, dass in den Artikeln zu Krebserkrankungen in den sozialen Medien eindeutig Fehlinformationen verbreitet werden, und die überwiegende Mehrheit dieser Artikel schädliche Informationen enthält.« In Zahlen bedeute das, dass von 200 analysierten Artikeln 33 Prozent falsche Informationen enthielten. Davon waren wiederum 77 Prozent derart, dass sie das Behandlungsergebnis von Krebspatienten negativ beeinflussen könnten.

Er verstehe, dass Patienten online nach Informationen suchen, sei es über eine Web-Suche oder über Social-Media-Plattformen, so Johnson. Nach dieser Untersuchung sei er jedoch besorgt, wie Suchende unterscheiden können, welche Artikel zuverlässig sind und welche nicht. Er selbst informiere Patienten darüber, dass sie online wahrscheinlich auf Fehlinformationen über Erkrankung stoßen werden. Johnsons dringender Appell: »Als medizinische Gemeinschaft können wir das Problem der Fehlinformationen zu Krebs in den sozialen Medien nicht ignorieren oder unsere Patienten bitten, es zu nicht zu lesen. Wir müssen uns in unsere Patienten einfühlen und ihnen helfen, wenn sie auf diese Art von Informationen stoßen.«.

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