PTA-Forum online
Zu Gast in Eisenhüttenstadt

Ein innovatives Projekt für PTA

Wenn wir mit PTA-Audio unterwegs sind, scheuen wir große Distanzen nicht. Den Süden Deutschlands haben wir schon mehrfach besucht. Diesmal ging es gen Osten. Wir reisten über die Hauptstadt der Bundesrepublik via Frankfurt an der Oder nach Eisenhüttenstadt.
Simone Gansewig und Dr. Robert Wulff
01.04.2022  12:00 Uhr
Carl Gustav, ein Schüler der PTA-Schule Eisenhüttenstadt im Interview (links); Lernapotheke in Eisenhüttenstadt (rechts oben) und Impression aus dem Chemielabor in Eisenhüttenstadt (rechts unten) / Foto: Simone Gansewig
Foto: Simone Gansewig
Foto: Simone Gansewig
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Zwar ist die Distanz deutlich kürzer als der Weg nach München, aber es fühlte sich für uns doch um einiges entfernter an. Vielleicht, weil wir auf dem Weg ausgiebig die wunderschöne Landschaft genossen. Doch schließlich erreichten wir Eisenhüttenstadt und wurden dort von Clemens Tründelberg begrüßt, dem Leiter der »Schule für Pharmazeutisch Technische Assistenz an der Schule für Gesundheits- und Pflegeberufe in Eisenhüttenstadt«.

Tründelberg setzt seit einiger Zeit eine der innovativsten Ideen im PTA-Bereich um, mit dem Ziel, die Attraktivität des PTA-Berufes zu erhöhen. Auf einer Veranstaltung der »AG Theoretische und praktische Ausbildung« der Deutschen Pharmazeutischen Gesellschaft (DPhG) im Herbst 2021 berichtete Tründelberg von seinem Pilotprojekt. Apotheken aus Brandenburg nehmen das Projekt gut an und setzen es um: Sie zahlen ein Stipendium für eine(n) Auszubildende(n). Im Gegenzug bekommen PTA die Möglichkeit, während der Ausbildung in der Apotheke zu arbeiten. Die Ausbildung nimmt auf diese Weise einen dualen Charakter an und die PTA erhalten eine Ausbildungsvergütung, die zumindest ansatzweise mit anderen Ausbildungen im Gesundheitswesen mithalten kann.

Für PTA-Audio stand anschließend fest: Wir müssen nach Eisenhüttenstadt. So kam es, dass wir kurze Zeit nach der ­Tagung einen Schulrundgang durch die einzige PTA-Schule Brandenburgs machten. Hier gewannen wir Einblicke in den Unterricht, tauschten uns mit einigen Lehrerinnen und Lehrern aus und gingen durch die Wohnheimflure. Wir stellten uns vor, wie das Leben im Wohnheim ist und sind uns ziemlich sicher, dass sich die angehenden PTA später gerne daran erinnern werden.

Tründelberg nahm im Anschluss mit uns in entspannter Atmosphäre bei Kaffee und Nervennahrung einen informativen Podcast auf. Wir erfuhren Details zu seinem Pilotprojekt. Später bekamen wir auch die Möglichkeit, mit Schülerinnen und Schülern über die ­Erfahrungen in diesem Projekt zu sprechen. Ein Schüler stand sogar für ein ­Interview zur Verfügung. Die Erfahrungen der angehenden PTA bestätigen die Sinnhaftigkeit des Projektes. Die Audios mit den Details zum Projekt können auf der Hompage der BS06 angehört werden.

Auf der Rückfahrt überlegten wir hoch mo­tiviert, wie wir solch ein Projekt in Hamburg umsetzen könnten. Wir entwickelten erste Ideen. Denn der PTA-Mangel ist nicht nur in Brandenburg und Berlin ein Problem: Wir schauten auf der Seite der Hamburger Apothekerkammer nach: 107 offene Stellen für PTA am 10. März.2022. Handlungsbedarf ist also dringend gegeben.

Wir sind gespannt auf die zukünftigen Entwicklungen und wünschen Clemens Tründelberg gutes Gelingen und die notwendige Unterstützung für all seine geplanten Aktivitäten.