Ein Leben ohne Zucker |
Weil der Trend, weniger Zucker zu konsumieren, in Teilen der Gesellschaft schon länger anhält, haben einige Hersteller zuckerreduzierte Produkte auf den Markt gebracht. Da enthält das Müsli dann etwa 20 Prozent weniger Zucker. Wer genau hinschaut, erkennt jedoch schnell, dass es auch dann noch mehr Zucker enthält als nötig. Einhalt wollen viele Experten dem hohen Zuckerzusatz in fertigen Lebensmitteln und dem Zuckerkonsum mit einer Zuckersteuer bieten. Produkte mit viel Zucker werden dadurch teurer und somit weniger gekauft, die Industrie wiederum muss dann mit geringeren Zuckerzusätzen reagieren. Mehr als 40 Länder haben eine solche Zuckersteuer bereits. Allerdings liegt sie meist so niedrig, dass der gewünschte Effekt eines geringeren Konsums nicht so ausfällt wie gewünscht.
In Deutschland unternimmt die Politik keine Anstrengungen, zuckerhaltige Lebensmittel höher zu besteuern. Dabei gibt es positive Beispiele, ein Beispiel ist Großbritannien. Seit dem Jahr 2018 werden dort Getränke mit mehr als fünf g Zucker pro 100 ml mit einer Abgabe von 18 Pence (etwa 20 Cent) pro Liter belegt. Auf Softdrinks mit mehr als acht g Zucker pro 100 ml fallen 24 Pence, also circa 28 Cent, pro Liter Steuern an. Durch diese Maßnahmen ging der Konsum von Zucker über damit gesüßte Getränke um ein Drittel zurück; Hersteller mengten ihren Produkten zudem weniger Zucker bei. Ob das ausreicht, um das Bewusstsein von Menschen für zu viel Zucker zu schärfen, ist nicht sicher. Klar ist jedoch, dass der Konsum gezuckerter Lebensmittel am besten schon im Kindesalter gering gehalten werden sollte, damit die Geschmackssensibilität für zu viel Süß am Gaumen möglichst erhalten bleibt und sich Süßwaren gar nicht erst als Seelentröster etablieren können.