Eine Fettleber lässt sich umkehren |
Neben der Ernährungsumstellung ist regelmäßige körperliche Aktivität die zweite wichtige Komponente für die Behandlung der Fettleber. Das gilt nicht nur für Betroffene mit Übergewicht, sondern auch für normalgewichtige und schlanke Personen. So rät die Leitlinie »Nicht alkoholische Fettlebererkrankung« Betroffenen mit einem BMI unter 25 kg/m2 zu mindestens 150 bis 300 Minuten Ausdauertraining bei mittlerer Intensität oder 75 bis 150 Minuten mit starker Intensität pro Woche. Gut geeignet sind zum Beispiel Gehen, Laufen, Radfahren oder Schwimmen.
Bei Übergewicht richten sich die Empfehlungen nach dem Ausmaß und orientieren sich an den Behandlungsmaßnahmen zur Adipositas. Anders als bei normalgewichtigen Betroffenen wird hier eine Gewichtsreduktion angestrebt. Die Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG) weist darauf hin, dass eine Gewichtsabnahme von etwa 5 Prozent mit einer Abnahme des Leberfettgehaltes von etwa 30 Prozent einhergeht. Nach Angaben der Deutsche Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGVS) kann man zudem davon ausgehen, dass sich die Fettleber bei einem Gewichtsverlust von 10 Prozent innerhalb eines Jahres fast vollständig erholt.
Ein Gewichtsverlust wirkt sich darüber hinaus positiv auf eine bestehende Insulinresistenz, einen Typ-2-Diabetes und eine Hyperlipidämie aus. Hungern oder radikale Diäten sollten Betroffene jedoch vermeiden. Das belastet die Leber stark und kann das Organ überfordern. Dasselbe gilt für viele kleine Mahlzeiten. Experten raten bei der Fettleber zu drei Hauptmahlzeiten am Tag. Und diese sollten regelmäßig gegessen werden. Frühstück oder Mittagessen auszulassen, erhöht sogar - ebenso wie zu wenig Schlaf - das Risiko für Adipositas und Fettleber.
Die Leber besitzt ausgeprägte Regenerationsfähigkeiten. Wer es schafft, seine Ernährung dauerhaft umzustellen und sich mehr zu bewegen, kann eine Fettleber vollständig umkehren. Bleibt sie hingegen unbehandelt, schreitet die Erkrankung voran. Über das Stadium der Fettleber-Entzündung fibrosiert die Leber, was schließlich in eine Leberzirrhose münden kann. Sowohl die entzündete Fettleber als auch die Leberzirrhose neigen zur Tumorbildung, wenn sie von einer nicht alkoholischen Fettleber ausgehen. Mitunter entsteht deshalb bereits Leberzellkrebs, bevor das Stadium der Zirrhose erreicht ist.