Eisen: Bringt Sauerstoff und Farbe ins Leben |
Kerstin Pohl |
24.02.2021 08:00 Uhr |
Aus Fleisch und Wurst kann der menschliche Organismus am besten Eisen aufnehmen. Das Eisen aus pflanzlichen Lebensmittel muss hingegen erst in eine nutzbare Form umgewandelt werden. / Foto: Adobe Stock/ivanko80
Eisen nimmt eine Sonderstellung unter den Spurenelementen ein. Obwohl es mehr als 60 Milligramm je kg Körpergewicht ausmacht und deshalb eigentlich ein Mengenelement ist, wird es aufgrund seiner Wirkungsweise den Spurenelementen zugrechnet. Der Körperbestand beträgt zwischen 2 bis 4 Gramm.
Eisen ist das Zentralatom im Hämoglobin, dem roten Blutfarbstoff, und außerdem zuständig für die Speicherung und den Transport von Sauerstoff im Blut. Darüber hinaus dient es dem Elektronentransport und ist Bestandteil von Enzymen. Ferner ist das Immunsystem abhängig von einer ausreichenden Eisenzufuhr. Der Mineralstoff ist in verschiedenen Formen aktiv: als Myoglobin dient Eisen dem Transport von Sauerstoff. Als Ferritin wird es in Leber, Milz, Darmschleimhaut und Knochenmark gespeichert und kann, falls nötig, sehr schnell aus diesem Proteinkomplex mobilisiert und zur Synthese von Hämoglobin genutzt werden. Wenn die Speicher gefüllt sind, liegt Eisen als Hämosiderin vor, das aus Bruchstücken von Ferritin besteht.
60 Prozent des Eisens sind an Hämoglobin gebunden, 25 Prozent an Ferritin und Hömosiderin. Weitere 15 Prozent finden sich in Myoglobin und Enzymen.
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt für menstruierende Frauen 15 mg und für Männer 10 mg am Tag.
Alter | Eisen, mg/Tag | Eisen, mg/Tag |
---|---|---|
männlich | weiblich | |
SÄUGLINGE | ||
0 bis 4 Monate | 0,5 | 0,5 |
4 bis 12 Monate | 8 | 8 |
KINDER | ||
1 bis unter 4 Jahre | 8 | 8 |
4 bis unter 7 Jahre | 8 | 8 |
7 bis unter 10 Jahre | 10 | 10 |
10 bis unter 13 Jahre | 12 | 15 |
13 bis unter 15 Jahre | 12 | 15 |
JUGENDLICHE/ERWACHSENE | ||
15 bis unter 19 Jahre | 12 | 15 |
19 bis unter 25 Jahre | 10 | 15 |
25 bis unter 51 Jahre | 10 | 15 |
51 bis unter 65 Jahre | 10 | 10 |
65 Jahre und älter | 10 | 10 |
SCHWANGERE | – | 30 |
STILLENDE | – | 20 |
Eine Eisenmangelanämie ist die weltweit am häufigsten auftretende Mangelerscheinung, wobei dieser Mangel sich in verschiedenen Schweregraden manifestiert. Die ersten Symptome sind mit Müdigkeit, Abgeschlagenheit und Erschöpfung noch relativ unspezifisch. Es treten auch Störungen des Wärmhaushaltes auf, die Lernfähigkeit ist herabgesetzt, das Immunsystem ist anfällig für Infektionen.
Selbst wenn die Eisenreserven deutlich reduziert sind, treten noch keine gesundheitlichen Beeinträchtigungen auf. Anders sieht es dann bei einem funktionellen Eisenmangel auf, der auch optisch sichtbar wird. Es zeigen sich eingerissene Mundwinkel, Haar- und Nagelwachstum sind gestört. Die Haut wird rissig, trocken und spröde. Die schwerste Form eines Eisenmangels zeigt sich in einer Eisenmangelanämie.
Die Gründe eines Mangels sind unterschiedlich. Ursächlich sind es chronische Blutverluste bei starken Menstruationen, gynäkologische Erkrankungen oder auch Blutungen im Magen-Darm-Bereich. Bei Tumoren findet sich durch die begrenzte Resorption häufig eine Umverteilung von Eisen in die Speicher.