Eisenmangel möglicher Entzündungs-Trigger |
Barbara Döring |
17.08.2022 12:00 Uhr |
Eisenmangel fördert nicht nur Erschöpfung, er könnte auch das Altern beschleunigen. / Foto: Fotolia/fizkes
Niedriggradige entzündliche Prozesse haben einen wesentlichen Anteil an Alterskrankheiten wie Diabetes, beschleunigter Alterung und Gebrechlichkeit – das scheint heute gesichert. Ein Eisenmangel könnte diese Entzündungen noch verstärken. Hinweise darauf fanden Wissenschaftler vom Zentrum für Alter und Mobilität in Zürich und der Harvard School of Public Health in Boston. Sie analysierten Daten von 2141 überwiegend gesunden Teilnehmern der größten europäischen Altersstudie DO-HEALTH im Alter über 70 Jahren. 26,8 Prozent hatten zu Beginn der Studie einen Eisenmangel. Als Marker dafür wurde der Serumspiegel des löslichen Transferrinrezeptors (> 28,1 nmol/l) verwendet.
Bei den Teilnehmern mit Eisenmangel waren schon zu Studienbeginn die Entzündungsmarker hochsensitives C-reaktives Protein (hsCRP) und Interleukin-6 (IL-6) höher als in der Gruppe mit normalen Eisenwerten. Innerhalb von drei Jahren stieg IL-6 bei den Teilnehmern mit Eisenmangel jährlich signifikant stärker als in der Vergleichsgruppe. Die Forscher schließen daraus, dass Eisenmangel niedriggradige chronische Entzündungen befeuern könnte und es für gesundes Altern sinnvoll sein könnte, bei älteren Menschen ein größeres Augenmerk auf den Eisenstatus zu legen.