Eisenmangel richtig behandeln |
Schwangere Frauen leiden häufig unter Eisenmangel. Bei einer Anämie ist dann die Einnahme eines Eisenpräparats notwendig. / Foto: Adobe Stock/alter_photo
Eisen spielt eine Schlüsselrolle bei vielen Stoffwechselvorgängen. Es ist elementarer Bestandteil der roten Blutkörperchen, der Erythrozyten, und zahlreicher Enzyme. Für den menschlichen Organismus ist es unentbehrlich und muss über die Nahrung aufgenommen werden. Wie effektiv dies gelingt, ergibt sich aus dem Eisengehalt eines Lebensmittels und der Form, in der das Eisen im Lebensmittel vorliegt.
Als bester Eisenlieferant gilt Fleisch. Obwohl es nicht die höchsten Eisenwerte unter den Lebensmitteln aufweist, hat es einen wesentlichen Vorteil: 40 bis 90 Prozent des Eisens liegt als zweiwertiges Häm-Eisen vor. Dieses kann über einen Transporter direkt aus dem Dünndarm aufgenommen werden, sodass die Verwertungsfähigkeit bei etwa 30 Prozent liegt. Viele grüne Gemüsesorten, Getreideprodukte sowie Nüsse, Hülsen- und Trockenfrüchte haben ebenfalls einen hohen Eisengehalt. Mitunter liegt dieser sogar über dem von Fleisch. Der wesentliche Nachteil ist jedoch: Eisen liegt in diesen Lebensmitteln in dreiwertiger Form vor und muss zunächst zu zweiwertigem Eisen reduziert werden. Die Verwertungsfähigkeit liegt deshalb nur bei etwa 5 Prozent.
Wird weniger Eisen aufgenommen als vom Körper verbraucht wird, kommt es zum Eisenmangel. Schätzungen zufolge sind weltweit etwa zwei Milliarden Menschen betroffen. In den europäischen Ländern sind es in erster Linie Frauen im gebärfähigen Alter sowie Babys und Kleinkinder zwischen dem 6. und 24. Lebensmonat. In diesem Zeitraum übersteigt der wachstumsbedingte Eisenbedarf bei vielen Kindern das Eisenangebot in der Nahrung. Ähnliches tritt noch einmal im Teenageralter auf. Hier sind vor allem die Mädchen betroffen, da ihr Körper nicht nur den erhöhten Bedarf durch das Wachstum, sondern auch den Verlust durch die eingesetzte Menstruation ausgleichen muss. Dieser liegt bei durchschnittlich 25 mg Eisen pro Monat und kann auch bei erwachsenen Frauen zum Eisenmangel führen. Relativ häufig tritt dieser in der Schwangerschaft und Stillzeit auf, wenn Frauen neben ihrem eigenen Eisenbedarf den des Babys mit abdecken müssen.
Alter | Männlich | Weiblich |
---|---|---|
Säuglinge 0 bis unter 4 Monate | 0,5 mg/Tag | 0,5 mg/Tag |
Säuglinge 4 bis unter 12 Monate | 8 mg/Tag | 8 mg/Tag |
Kinder 1 bis unter 7 Jahre | 8 mg/Tag | 8 mg/Tag |
Kinder 7 bis unter 10 Jahre | 10 mg/Tag | 10 mg/Tag |
Jugendliche 10 bis unter 19 Jahre | 12 mg/Tag | 15 mg/Tag |
Erwachsene 19 bis unter 51 Jahre | 10 mg/Tag | 15 mg/Tag |
Ab 51 | 10 mg/Tag | 10 mg/Tag |
Schwangere | 30 mg/Tag | |
Stillende | 20 mg/Tag |
Bei Männern und Frauen nach der Menopause reicht in der Regel eine ausgewogene mitteleuropäische Ernährung aus, um den täglichen Eisenbedarf zu decken. Kommt es dennoch zu einem Eisenmangel, können gastrointestinale Blutungen aufgrund von Magengeschwüren, einer Gastritis oder Hämorrhoiden sowie durch die regelmäßige Einnahme von Medikamenten wie Acetylsalicylsäure oder anderen nicht steroidalen Antirheumatika dahinterstecken. Bei Frauen kommen zusätzlich gynäkologische Erkrankungen wie Myome oder Zysten als Auslöser infrage. Seltener sind Resorptionsstörungen durch eine Zöliakie, rheumatische Erkrankungen oder chronisch entzündliche Darmerkrankungen.