Erfolgreich bewerben |
Stimmen die Bewerbungsunterlagen, stehen die Chancen gut, den angestrebten Job tatsächlich zu bekommen. / Foto: Adobe Stock/contrastwerkstatt (Symbolbild)
Der Bewerbungsprozess besteht in den meisten Fällen aus der Suche nach einem geeigneten Arbeitgeber, der Erstellung aussagekräftiger Bewerbungsunterlagen und einem persönlichen Vorstellungsgespräch. Für die Jobsuche können die Stellenanzeigen in der Regionalpresse und in den digitalen Jobbörsen der Apothekerkammern und Apothekerverbände genutzt werden. Wer im Internet den Suchbegriff »Jobbörse PTA« oder »Jobbörse Apotheker« eingibt, findet außerdem eine Vielzahl überregionaler Stellenportale, die sich auf medizinische und pharmazeutische Berufe spezialisiert haben. Hier können Suchende bei Bedarf auch ein eigenes Stellengesuch aufgeben. Eine unaufgeforderte Initiativbewerbung bei einem »Wunscharbeitgeber« kann in Einzelfällen ebenfalls erfolgreich sein.
Bewerbungen erfolgen in der heutigen Zeit überwiegend digital. Die früher übliche Bewerbung per Post hat nur noch geringe Bedeutung. Der vom Arbeitgeber bevorzugte Weg zur Kontaktaufnahme ist in den Stellenanzeigen fast immer angegeben. In der Apotheke lohnt es sich dennoch, oft im Vorfeld persönlich vorzusprechen und zu erfragen, ob derzeit überhaupt personeller Bedarf besteht. Fassen Sie Ihre Bewerbungsunterlagen übersichtlich in einer pdf-Datei zusammen, damit Sie diese als E-Mail-Anhang versenden können, und geben Sie der Datei einen aussagekräftigen Namen zum Bespiel »Bewerbung Marie Muster«. Als Betreff eignet sich meist »Bewerbung als PTA« beziehungsweise »Bewerbung als Apotheker«. Als Absender möglichst keine anonymisierte E-Mail-Adresse wie »Checker@gmx.de«, sondern eine Adresse in der Form von »vorname.nachname@anbieter.de« verwenden. Bewerber sollten zudem daran denken, den Spamfilter anzupassen, damit sie eine Antwort auf Ihre Bewerbung nicht verpassen. Mails, die morgens zwischen 8 und 9 Uhr versendet werden, kommen zu Beginn des Arbeitstages ganz oben im Mail-Eingang des Empfängers an und werden daher meist sofort wahrgenommen.
Die Bewerbungsunterlagen bestehen in den meisten Fällen aus einem Deckblatt, einem Anschreiben, dem Lebenslauf, einem Foto sowie den Schul-, Ausbildungs- und Arbeitszeugnissen des Bewerbers.
Das Anschreiben enthält die Gründe für die Bewerbung und die wichtigsten Aussagen zur Qualifikation und zur bisherigen Tätigkeit des Bewerbers. Die häufigsten Gründe für eine Bewerbung sind der Wunsch nach fachlicher oder persönlicher Weiterentwicklung, die Bewältigung neuer Herausforderungen oder der Wunsch nach neuen beruflichen Erfahrungen in einem anderen Tätigkeitsfeld. Auch eine Veränderung aus privaten Gründen ist plausibel, zum Beispiel die Versetzung des Ehe- oder Lebenspartners an einen anderen Arbeitsort.
Keinesfalls sollten Suchende Ihren bisherigen Arbeitgeber schlechtmachen, indem sie sein Verhalten als Hauptgrund für die berufliche Veränderung nennen. Aus dem Anschreiben zur Bewerbung muss vor allem erkennbar sein, warum der Bewerber für die ausgeschriebene Stelle geeignet ist und welchen Nutzen seine Tätigkeit für den künftigen Arbeitgeber haben wird. Hier sollte nicht nur auf die fachlichen Fähigkeiten, sondern auch auf persönliche Eigenschaften hingewiesen werden zum Beispiel auf Teamfähigkeit, Zuverlässigkeit, Weiterbildungsbereitschaft oder auf zeitliche und räumliche Flexibilität.
Ein Deckblatt ist für Bewerbungsunterlagen nicht unbedingt erforderlich. Es verleiht der Bewerbung aber meist einen hochwertigeren Eindruck. Das Deckblatt enthält in der Regel das Bewerbungsfoto, die Berufsbezeichnung und die Kontaktdaten des Bewerbers (Name, Anschrift, Telefonnummer, E-Mail-Adresse) sowie einen Hinweis auf Profile in beruflichen Netzwerken wie »Xing« oder »LinkedIn«.
Der Lebenslauf zeigt die Schul- und Berufsausbildung und die bisherige Berufstätigkeit des Bewerbers in zeitlicher Reihenfolge. Die einzelnen Tätigkeiten werden dabei stichwortartig beschrieben. Falls es im Lebenslauf längere Zeiten der Nichtbeschäftigung gibt, sollten diese »Lücken« nachvollziehbar erklärt werden beispielswiese durch Elternzeit, Kindererziehung, Weiterbildung, Arbeitslosigkeit oder die Pflege von Angehörigen. Auch »Auszeiten« zur persönlichen Weiterentwicklung werden von Arbeitgebern zunehmend akzeptiert. Zeigen Sie bei Bedarf, dass Sie sich auch in dieser Zeit beruflich auf dem Laufenden gehalten haben. Keinesfalls sollten Bewerber Lücken im Lebenslauf schließen, indem sie falsche Angaben machen oder indem sie Jahreszahlen statt Monatsangaben verwenden. Die meisten Personaler und Vorgesetzten kennen diese Vorgehensweise und bewerten derartige »Verschleierungstaktiken« negativ. Auch ein »Kurzprofil« ohne Zeitangaben anstelle eines Lebenslaufs hinterlässt in der Regel keinen guten Eindruck.
Das Bewerbungsfoto sollte den Bewerber in gepflegter Kleidung, offener Körperhaltung und mit freundlichem Gesichtsausdruck vor einem neutralen Hintergrund zeigen. Es empfiehlt sich, das Foto von einem professionellen Fotografen aufnehmen zu lassen, der auch für eine gute Ausleuchtung sorgt.
Zu den Zeugnissen gehören die Schul- und Ausbildungszeugnisse sowie die bisherigen Arbeitszeugnisse. Bei Berufseinsteigern sind die Noten in den Schul- und Ausbildungszeugnissen natürlich ein wichtiges Beurteilungskriterium. Mit zunehmender Berufserfahrung spielen sie aber eine immer geringere Rolle. Die Arbeitszeugnisse treten dann in den Vordergrund, weil sie den Bewerber aus der Sicht bisheriger Arbeitgeber beschreiben.
Im Internet findet man unter dem Suchbegriff »Bewerbung« eine Vielzahl von Vorlagen und Musterbriefen, die Jobsuchende als Ideenquelle zur Gestaltung der eigenen Bewerbungsunterlagen verwenden können. Diese Vorlagen sollten sie aber niemals unverändert übernehmen, denn zukünftige Arbeitgeber erkennen derartige Standardvorlagen sofort und werten sie als Zeichen von Bequemlichkeit und fehlender Eigeninitiative des Bewerbers. Nehmen Sie sich daher genügend Zeit für die Erstellung einer individuellen Bewerbung, mit der Sie sich positiv von anderen Bewerbern unterscheiden. Natürlich müssen alle Angaben in der Bewerbung der Wahrheit entsprechen. Wenn ein neuer Arbeitgeber nachträglich feststellt, dass in der Bewerbung bewusst falsche Angaben gemacht wurden, so ist das Vertrauensverhältnis meist nachhaltig gestört und das Arbeitsverhältnis wird vielleicht sogar durch eine Kündigung wieder beendet.
Das Vorstellungsgespräch ist für viele Bewerber der schwierigste Teil des Bewerbungsprozesses, weil sie den potenziellen Arbeitgeber nicht nur fachlich, sondern auch durch ihr persönliches Auftreten überzeugen müssen. Informieren Sie sich im Vorfeld möglichst ausführlich über die betreffende Arbeitsstelle, indem Sie sich beispielsweise einmal die Homepage anschauen. Handelt es sich bei der künftigen Arbeitsstelle um eine Apotheke, kann es hilfreich sein, auf Flyer oder Anzeigen der Apotheke in der Regionalpresse zu achten.
Bewerber sollten sich im Vorfeld überlegen, mit welchen Worten sie sich vorstellen wollen, wie sie ihre Qualifikation beschreiben möchten und welche persönlichen oder privaten Informationen sie preisgeben werden.
In Vorbereitung auf ein Vorstellungsgespräch ist es sinnvoll, sich passende Antworten auf die häufigsten Fragen zurechtzulegen, die in Bewerbungsgesprächen gestellt werden. Diese sind:
Zu guter Letzt durchdenken Sie, welche Fragen Sie selbst stellen möchten beispielswiese zu Einzelheiten der zukünftigen Tätigkeit, zu Aufgaben und Kompetenzen, zu Arbeitszeiten, Kollegen oder Fortbildungsmöglichkeiten. Eine gewisse Nervosität vor und während des Vorstellungsgesprächs ist völlig normal. Bekämpfen Sie diese Nervosität mit der Erkenntnis: »Ich wäre nicht zum Vorstellungsgespräch eingeladen worden, wenn dieser Arbeitgeber nicht bereits an mir interessiert wäre.«