Erste Erfolge mit Malariaimpfstoff |
Weitere Impfstoffkandidaten, die zum Teil auf neuen Technologien basieren, befinden sich in der fortgeschrittenen Entwicklung. Die Hoffnung: Eine bessere Wirksamkeit und damit mehr Todesfälle zu verhindern. Da wäre zum Beispiel der Impfstoffkandidat R21/Matrix-M, eine Weiterentwicklung von RTS,S. Dieser enthält ebenfalls das Circumsporozoit-Protein aus Plasmodium falciparum, fusioniert mit einem rekombinant hergestellten Oberflächenprotein des Hepatitis-B-Virus. Zusätzlich ist Matrix-M enthalten, ein Adjuvans auf Saponinbasis. Erste Daten sind vielversprechend: In einer Phase-II-Studie zeigte R21/Matrix-M eine Wirksamkeit von bis zu 77 Prozent.
Ein weiterer Ansatz ist die Verwendung eines Lebendimpfstoffs: PfSPZ-CVac enthält Sporozoiten von Plasmodium falciparum. Diese werden direkt in die Vene injiziert. Um eine Infektion zu verhindern, erhielten die Probanden in einer Untersuchung zusätzlich eine Chemoprophylaxe mit Pyrimethamin oder Chloroquin. In einer Phase-I-Studie konnte so eine Schutzwirkung von bis zu 100 Prozent erzielt werden. Die Ergebnisse müssen allerdings noch in weiteren größeren klinischen Studien überprüft werden.
Auch das Mainzer Unternehmen Biontech hat sich zum Ziel gesetzt, einen Impfstoff gegen Malaria zu entwickeln. Dieser soll auf der mRNA-Technologie beruhen. Eine erste klinische Studie ist dem Unternehmen zufolge für Ende 2022 geplant. Auch das Unternehmen CureVac forscht bereits mit Unterstützung der Bill-und-Melinda-Gates-Stiftung an einem mRNA-basierten Malariaimpfstoff.
Malaria wird durch Plasmodium-Parasiten ausgelöst, welche durch infizierte Mücken auf den Menschen übertragen werden. Typische Symptome einer Infektion sind Fieber, Schüttelfrost, Übelkeit, Muskel- und Gelenkschmerzen und Müdigkeit. Bei schweren Verläufen sind Anämie, Atemnot, Krämpfe und Blutungen möglich, die ohne Behandlung lebensbedrohlich sein können.
2020 gab es nach Schätzungen der WHO 241 Millionen Malaria-Fälle in 85 Ländern. 95 Prozent davon betreffen Afrika. 2019 waren es „nur“ 227 Millionen Fälle. Die Zahl der Malaria-Todesfälle ist während der Coronapandemie um 12 Prozent auf schätzungsweise 627.000 angestiegen. Das könnte damit erklärt werden, dass Patienten während der Pandemie nicht in Kliniken behandelt wurden, wie es im Welt-Malaria-Bericht 2021 der WHO heißt.